Morgen mache ich Sport, komme, was da wolle … Wahrscheinlich kann kaum jemand von uns sagen, wie oft er oder sie sich vorgenommen hat, sich zum Sport aufzuraffen, und dann war der innere Schweinehund wieder zu stark. Doch in der Gruppe ist man stärker! Das gemeinsame Training mit anderen ist aber nicht nur motivierend, sondern wirkt sich auch positiv auf Körper und Geist aus. Und das entsprechende Angebot ist nahezu unbegrenzt.
Klar, für die meisten dürfte es keine Weltneuheit sein, dass Sport mit anderen Spaß macht. Aber mittlerweile ist es kein bloßes Gefühl mehr, sondern Fakt. Laut einer Studie der University of New England im US-Bundesstaat Maine senkt Sport in der Gruppe nachweislich den Stresslevel und erhöht die Lebensqualität. 69 Medizinstudenten, die aufgrund ihres Studiums bekanntlich unter viel Stress stehen, wurden für die Untersuchung ausgewählt. Sie wurden in drei verschiedene Gruppen unterteilt und über zwölf Wochen lang beobachtet und befragt: Die Fitness-Gruppe unterzog sich mindestens einmal in der Woche einem anstrengenden Fitnessprogramm, Testpersonen der zweiten Gruppe wählten ein Training ihrer Wahl, mussten dieses jedoch alleine oder höchstens zu dritt absolvieren. Die dritte Kontroll-Gruppe hatte keinen vorgegebenen Plan und durfte nach eigenem Ermessen trainieren.
Nur bei den Teilnehmern der ersten Gruppe konnten die Wissenschaftler eine Verbesserung der Lebensqualität in allen drei Kategorien feststellen: Der mentale Zustand verbesserte sich um 12,6, der körperliche um 24,8 und der emotionale um 26 Prozent. Außerdem sank der Stresslevel um 26 Prozent. Die Einzelsportler trainierten insgesamt mehr als die anderen, konnten aber keine signifikanten Änderungen in ihrer Lebensqualität ausmachen. Immerhin: Ihr mentaler Zustand verbesserte sich um elf Prozent. Probanden der Kontroll-Gruppe zeigten keinerlei nennenswerte Veränderungen auf. Auch wenn die Experten Einzelsport betont nicht herunterspielen, weisen sie darauf hin, dass Gruppentraining nicht nur den Körper stählt, sondern auch die Psyche stärkt.
Alle machen mit
Fitnessstudios sprießen seit Jahrzehnten zahlreich aus dem Boden. Und sie bieten immer häufiger Gruppenkurse an. Sei es Spinning, Kraft- und Ausdauertraining, Athletik oder Yoga. Es gibt so ziemlich alles im Gruppenpaket. Auch Bootcamp-Kurse werden nicht selten angeboten, in denen die Teilnehmer bei jedem Training ein anderer Ablauf erwartet, damit es auch ja nicht langweilig wird. Bei „original bootcamp“ glaubt man an das gemeinsame Training an der frischen Luft mit Personal Trainer und Ernährungsplan. An Angeboten zum Thema Fitness mangelt es jedenfalls nicht. Und es muss auch nicht immer etwas kosten …
„Sport im Park – Bonn bewegt sich“
Unter diesem Motto laden 2018 bereits zum dritten Mal erfahrene Übungsleiterinnen und Übungsleiter werktags zu einer Stunde Sport und Fitness an sechs Standorten in Bonn ein – kostenlos und ohne Voranmeldung! Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis jeden Alters sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Das freie Angebot reicht von Yoga über Aerobic bis hin zum Intervalltraining. Die Kurse finden werktags statt, komme, wer wolle …
„Sport in der Gruppe hat den Vorteil, dass man sich gegenseitig motivieren und anspornen kann und so die eigene Leistung steigert. Man gibt nicht so schnell auf, wenn es schwierig wird. Außerdem fördert es die soziale Aktivität.“
Franziska Berg, Clubmanagerin Visiolife
Also, wer seinem Körper und Kopf etwas Gutes tun will, alleine aber nicht motiviert genug ist, der schließt sich einfach einer Gruppe an und lässt sich mitreißen. Dagegen hat der innere Schweinehund einfach keine Chance.
(Bryan Kolarczyk)
Fotos: original bootcamp, Fitness First