Normalerweise kommt man zum Arzt und muss erst einmal einen Fragebogen zu aktuellen Problemen, früheren Erkrankungen usw. ausfüllen. Die Augenklinik Roth dreht in RHEINexklusiv den Spieß einmal herum. Dr. Shangou Huangfu, Dr. Christine Olthoff und Dr. Teresa Mäueler wurden im „Familienunternehmen“ Roth zu Fachärztinnen für Augenheilkunde ausgebildet und ergänzen jetzt das medizinische Team der Augenklinik. Hier stellen sie sich den Fragen der Redaktion:
A N Z E I G E
Dr. Teresa Mäueler (links), Dr. Shangou Huangfu (Mitte), Dr. Christine Olthoff (rechts)
Warum haben Sie sich entschieden, Medizin zu studieren?
Olthoff: In der Schule habe ich zunächst geschwankt und es war mir nicht ganz klar, in welche berufliche Richtung ich gehen wollte. Ich wäre auch gerne Lehrerin geworden. Aber dann habe ich Epidemiologie und Gesundheitsaufklärung gleichzeitig studiert und mich schließlich für die reine Medizin entschieden.
Huangfu: Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert. Medizin hat mich dann besonders wegen der großen Vielfalt und des breiten Spektrums angesprochen. Ich wollte etwas machen, das lebendig und dynamisch ist – und das ist die Medizin. Man ist stets auf einer spannenden Entdeckungsreise und in einer ständigen Lernphase. Es wird also nie langweilig werden.
Mäueler: Ehrlich gesagt war es bei mir Zufall. Eigentlich wollte ich in Richtung Linguistik gehen und etwas mit Sprachen machen. Da ich aber nur Englisch und Französisch gut sprechen konnte, hatte ich Zweifel, ob ich damit weiterkommen würde. So habe ich mich für Medizin entschieden. Es macht mir Spaß mit Menschen zu arbeiten.
Was fasziniert Sie an der Fachrichtung Augenheilkunde?
Olthoff: Das Auge ist ein kleines, feines und übersichtliches Organ, das man richtig anschauen kann. Es ist immens wichtig und spielt in unserem Zusammenleben eine große Rolle. Außerdem hat die Augenheilkunde sehr viele Verbindungen zu anderen Fächern – zur Neurologie, zur inneren Medizin … Das spricht mich an.
Huangfu: Es mag sein, dass Augen ein im Vergleich zu anderen Körperteilen recht kleines Organ sind, sie geben uns aber sehr viel über den Zustand des gesamten Organismus preis und spiegeln sowohl die physische als auch die psychische Verfassung eines Menschen wider. „Augen sind der Spiegel zur Seele“ lautet eine Weisheit. Leidet ein Patient beispielsweise an artieller Hypertonie (Bluthochdruck), manifestieren sich am Auge Veränderungen, die sehr charakteristisch und spezifisch sind. Damit arbeitet man als Augenarzt, wie meine Kollegin schon sagte, an einer wichtigen Schnittstelle für interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Mäueler: Mich begeistert ebenfalls das breite Spektrum dieser Fachrichtung – was die Erkrankungen, die Behandlungen und ebenso die Patienten betrifft. Wir haben Säuglinge als Patienten ebenso wie sehr alte Senioren. Ich komme gerade von zwei Babys, die ich heute morgen behandelt habe.
Sie haben Ihre Facharztausbildung in der Augenklinik Roth gemacht, welche Aspekte waren neben der fachlichen Ausbildung für Sie wichtig?
Mäueler: Ich habe in der Augenklinik die sehr gute Organisation und die geregelten Abläufe schätzen gelernt. Das hat nicht nur für die Patienten, sondern auch für uns Ärzte große Vorteile. In großen Kliniken ist es oft viel unübersichtlicher. Der medizinische Standard hier ist sehr hoch und wir hatten neben der konservativen Ausbildung, die Möglichkeit, im operativen Bereich zu arbeiten. Das ist nicht die Regel und sehr wertvoll. Darüber hinaus haben wir hier gelernt, immer das individuell Beste für den Patienten zu erreichen.
Huangfu: Unsere medizinische Tätigkeit ist eine wichtige Dienstleistung, mit dem Ziel dem Patienten zu helfen und ihn zufriedenzustellen. Man sollte auf der einen Seite mit Sachlichkeit handeln, auf der anderen Seite mit Herz und Seele. Die Empathie darf nie verloren gehen. Dieser Anspruch hat sich neben dem Willen, immer weiter an meinen medizinischen Fähigkeiten zu arbeiten, manifestiert.
Olthoff: Ich habe hier gesehen, wie wichtig Kollegialität ist. Wir arbeiten als Team. Dieses positive Umfeld sorgt bei den Patienten für Entspannung und Vertrauen. Ihre Zufriedenheit steht im Vordergrund. Man muss einen Weg finden zwischen dem, was der Patient möchte, und dem, was medizinisch realistisch und verantwortbar ist. Diese Balance zum Wohl der Patienten zu finden, ist für mich eine sehr wichtige Herangehensweise.
Das Auge ist ein kleines, feines und übersichtliches Organ, das man richtig anschauen kann. Es ist immens wichtig und spielt in unserem Zusammenleben eine große Rolle.
Welchen medizinischen Schwerpunkt setzen Sie?
Olthoff: Ich lege meinen Fokus auf die konservative Behandlung und die Aufklärung der Patienten. Außerdem mache ich die Voruntersuchungen für die Katarakt-Operationen.
Mäueler: Ich arbeite in fast allen Bereichen in der Basisversorgung und bin im operativen Bereich im Rahmen von Katarakt-Operationen und Lid-OPs tätig.
Huangfu: Ich sehe meine Schwerpunkte unter anderem bei OCT (Optische Kohärenztomografie)- und angiografischen Untersuchungen, bei der Therapie der altersbedingten Makuladegeneration sowie bei Laserbehandlungen der vorderen und hinteren Augenabschnitte.
Was ist für Sie die größte berufliche Herausforderung?
Olthoff: Dem Patienten nie das Gefühl zu geben, dass man nicht ausreichend Zeit hat und sich immer bewusst zu machen, worum es geht: die Gesundheit der Patienten. Medizin ist kein Selbstzweck.
Mäueler: Das ist bei mir genauso. Die größte Herausforderung ist, sich trotz der vielen Patienten nicht unter Druck zu setzen und jedem die notwendige Zeit zu widmen. Darüber hinaus muss man darauf achten, immer up to date zu sein und sich weiterzubilden.
Huangfu: Ich glaube, was den Faktor Zeit betrifft, da sind wir uns alle einig. Für mich selbst ist natürlich auch die persönliche Weiterentwicklung als Ärztin wichtig. Die Medizin ist nicht statisch, sondern verändert sich und dann muss man mithalten.
Worauf kommt es für Sie im Umgang mit den Patienten an?
Mäueler: Hier spielt Aufklärung eine große Rolle. Man muss gemeinsam eine Lösung für das Problem suchen, die sowohl medizinisch als auch menschlich vertretbar ist. Die Grenzen, die der Patient dabei setzt, dürfen nicht überschritten werden.
Olthoff: Genau, eine gute Aufklärung ist immens wichtig und schafft Vertrauen. Ein respektvoller Umgang gehört ebenfalls dazu, was, wie Teresa gerade schon gesagt hat, beinhaltet, dass man die Entscheidung des Patienten, ob beispielsweise eine Behandlung durchgeführt wird oder nicht, akzeptiert.
Huangfu: Empathie und Zuhören ist essenziell in unserem Beruf. Die Patienten müssen Zeit haben, sich in Ruhe und ohne Druck zu ihrem Anliegen zu äußern. Und wir müssen ihnen die medizinische Seite verständlich kommunizieren.
Was machen Sie, um sich vom Praxisalltag zu entspannen?
Olthoff: Bei mir reicht es meistens, wenn ich etwas völlig anderes mache als in der Klinik, dann kommt die Entspannung von
alleine. Und das Zusammensein mit meiner Familie ist hilfreich.
Huangfu: Ich gehe gerne in die Natur hinaus, wandere oder fahre Rad. Außerdem wirken ein schöner Film oder ein gutes Buch auf mich entspannend.
Mäueler: Ich mache viel Sport, jogge, gehe spazieren und wandere. Und das ist auch nötig, um abzuschalten.
Jetzt haben wir noch drei Fragen für Sie, die nichts mit der Augenmedizin zu tun haben:
Was ist Ihr Lieblingsplatz in Bonn und Umgebung?
Olthoff: Ich mag den Rodderberg sehr und die Poststation im Kottenforst.
Huangfu: Bei mir ist es das Siebengebirge und speziell der Drachenfels.
Mäueler: Ganz klar das Melbtal – allerdings nur im Sommer, dann wirkt es wie verzaubert.
Mit wem würden Sie gerne einmal essen gehen?
Olthoff: Am allerliebsten gehe ich mit meiner Familie essen. Ich würde aber auch gerne Botond Roska bei einem Essen treffen. Er ist Neurowissenschaftler und gilt als führend auf dem Gebiet der Wiederherstellung von verlorenem Sehvermögen.
Huangfu: Ich würde gerne einmal mit Eckardt von Hirschhausen essen gehen. Man kann mit ihm sicherlich einen sehr schönen Abend mit interessanten Themen verbringen. Dann würde ich sehr gerne Professor Antonia Joussen (Anm. d. Red.: Direktorin der Augenheilkunde) aus der Berliner Charité kennenlernen.
Mäueler: Ich würde gerne mit der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner essen gehen. Mich interessiert es, wie sie als Mensch ist, das finde ich sehr spannend. Wir leben in derselben Stadt und es gibt so viele Punkte, bei denen ich mich frage, wie sich die Stadt entwickeln und wie man vielleicht etwas verändern könnte.
Haben Sie ein Lebensmotto?
Olthoff: Ruhe bewahren und weitermachen.
Mäueler: Ich kann das nicht in einem kurzen Satz zusammenfassen. Grundsätzlich ist mir wichtig, immer das Positive zu sehen und ich führe mir immer wieder vor Augen: Wie man den Menschen begegnet, so bekommt man es gespiegelt.
Huangfu: Alles wird gut. (Susanne Rothe)
Die Augenklinik Roth bietet alle Möglichkeiten der modernen Augenheilkunde. Neben der konventionellen Diagnostik gehört zur anspruchsvollen Ausrüstung auch das ganze Spektrum der computergestützten bildgebenden diagnostischen Verfahren. Alle in der Augenheilkunde bewährten Laser werden vorgehalten. Eine funktionell optimale, hygienezertifizierte Operationsabteilung mit mehreren mikrochirurgischen Arbeitsplätzen ermöglicht alle Eingriffe der modernen Augenheilkunde.
AugenklinikRoth am St. Josef-Hospital Beuel
Johann-Link-Straße 11 · 53225 Bonn
Telefon: +49 (0)228 96 20 90
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Foto: P. M. J. Rothe