Wir begegnen interessanten Personen aus der Region an einem Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat. Dieses Mal ist es Klaus Gerwing. Wir treffen den Geschäftsführer der Gerwing Söhne GmbH am RheinEnergieSTADION in Köln-Müngersdorf.

Der 1. FC Köln hat es geschafft: Ab kommender Fußballsaison spielt er auf internationaler Ebene. „Der Europapokal hat uns wieder“, freut sich Klaus Gerwing. Der Bonner Unternehmer hat alle Höhen und Tiefen des Traditionsvereins miterlebt. „Ich bin bereits als Kind mit meinem Opa regelmäßig zu Spielen nach Köln gefahren – auf einer NSU Quickly, dem ersten ‚echten‘ Moped“, erinnert sich Gerwing. Der FC habe damals noch seine Bundesligaheimspiele im Innenraum der „Müngersdorfer Radrennbahn“ absolviert, während nebenan das Stadion gebaut wurde. Er selbst sei ein miserabler Fußballer, sagt Gerwing mit einem herzlichen Lachen, obwohl er den Sport in seiner Jugend ein paar Jahre betrieben habe.

Sowohl dem 1. FC Köln als auch motorbetriebenen Zweirädern hält Gerwing die Treue. Seit 20 Jahren ist er Dauerkartenbesitzer und verpasst kaum ein Heimspiel. In der Garage steht zudem seine große Liebe, eine 57 Jahre alte Harley Davidson, mit der er gerne Touren unternimmt. „Leider fehlt mir dafür oftmals die Zeit“, bedauert der ehemalige Bonner Karnevalsprinz. Die fünfte Jahreszeit ist eine weitere Leidenschaft. Seit wenigen Wochen führt Gerwing den Elferrat der Ehrengarde der Stadt Bonn, ist seit Jahren im Großen Senat des Bonner Festausschusses, bei den Beueler und den Bonner Stadtsoldaten Mitglied und unterstützt außerdem als Förderer die Roten Funken der Stadt Köln. Soviel närrisches Engagement färbt ab: Tochter Judith bringt seit vergangenem Jahr als Marie der Roten Funken die Karnevalssäle zum Kochen.

Klaus Gerwing führt seit 35 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Thomas die Geschäfte der Gerwing Söhne GmbH. Verwunderlich, dass bei all seinen vielen Interessen und beruflichen Verpflichtungen noch Zeit für ehrenamtliche Aufgaben bleibt. Da ihm seiner Vaterstadt Bonn sehr am Herzen liegt, war es für Klaus Gerwing keine Frage, dem Verein Altes Rathaus beizutreten. Außerdem fungiert er einmal im Monat als Handelsrichter am Landgericht Bonn, ist im Vorstand der Innung Sanitär, Heizung, Klima, Lüftung und Beiratsvorsitzender der Volksbank Bonn. „Dies alles kann ich nur machen, weil mich mein Bruder, meine Frau Elke und mein Sohn Roland beruflich und privat unterstützen“, betont Gerwing. Er freut sich schon auf die Zeit, wenn er im Unternehmen kürzer treten kann. Langweilig wird es ihm sicherlich nicht. „Ich werde mit meiner Frau reisen, viel Golf spielen, den Karneval weiter pflegen und endlich wieder Motorrad fahren.“ Außerdem hat er einen Traum – in dem wird der 1. FC Köln Deutscher Meister.

 

Foto: P. M. J. Rothe