Wir begegnen interessanten Personen aus der Region an einem Ort, der für sie eine Bedeutung hat. Dieses Mal ist es Marcus Kissener. Wir treffen den Baumschulgärtner und Geschäftsführer von Kissener’s Gartenmarkt in einem seiner Gewächshäuser, in dem die kälteempfindlichen Pflanzen überwintern.
Zwei Grad, höher sind die Temperaturen nicht geklettert. Das große gläserne Treibhaus ist im Vergleich zum freien Gelände angenehm warm. Während im benachbarten Gartencenter die Weihnachtssterne den Ton angeben, drängeln sich im Gewächshaus Magnolien, Zitrusstämmchen, Glanzblatt und viele andere nicht winterharte Pflanzen und Gehölze eng aneinander. Warten auf den Frühling. Anders als seine wählerischen Schützlinge liebt Marcus Kissener jede Jahreszeit und ist froh, sie als Baumschulgärtner in freier Natur zu erleben.
Das Familienunternehmen Kissener gibt es seit über 100 Jahren. Aus der ursprünglich reinen Baumschule wurde im Laufe der Zeit der Gartenfachmarkt mit angeschlossener Produktion. Die Söhne von Marcus Kissener und seiner Frau Diana sind bereits die fünfte Generation, die dort arbeitet. „Beide haben, wie ich früher auch, zunächst Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt, bevor sie sich für den Einstieg in den Betrieb entschieden haben“, erklärt Marcus Kissener.
Jetzt kann er auf- und durchatmen. Während er früher rundum im Einsatz war, erlaubt er sich heute schon einmal ein freies Wochenende. Um drei Uhr morgens aufstehen und zur Blumenversteigerung fahren, muss er nicht mehr jeden Tag; sonntags die Pflanzen gießen, auch dabei wechselt er sich mit seinen künftigen Nachfolgern ab. „Meine Freizeit war über viele Jahre an bestimmte Jahreszeiten gebunden“, sagt er. Weil er alle mag, war das nicht ganz so schlimm. „Aber jetzt ist es besser“, betont der begeisterte Sportler.
Für die Zukunft hat Marcus Kissener noch große Pläne. Der in die Jahre gekommene Gartenmarkt wird abgerissen und durch einen innovativen Neubau mit nachhaltigem Energiekonzept ersetzt. Der Betrieb läuft während der Bauphase weiter und auch die Pflanzenproduktion wird auf anderen Flächen fortgesetzt. Grün bedeutet für die ganze Familie Kissener mehr als Zucht und Pflege der Pflanzen, die im Gewächshaus auf wärmere Zeiten warten.