Wir begegnen interessanten Personen aus der Region an einem Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat. Dieses Mal sind es Michael und Werner Enzinger. Wir treffen die Inhaber und Geschäftsführer von Elektro und Lichthaus Enzinger am Heinrichsblick auf dem Rodderberg in Bonn-Bad Godesberg.

Vom Heinrichsblick hat man einen wunderschönen Blick ins Rheintal, auf den gegenüberliegenden Drachenfels, Schloss Drachenburg, und auch der Post Tower ist zu sehen. „Hier hat sich schon so manches Paar das erste Mal geküsst“, schmunzelt Werner Enzinger. Wie auch sein Bruder Michael ist er mit der Vespa den Weg zum Heinrichsblick hinauf gecruist. Die Liebe zu den Rollern teilen sie, doch während sich Werner Enzinger für einen innovativen mattschwarzen Cityflitzer Modell „946 Emporio Armani“ begeistert, flirtet Bruder Michael mit einer hellblauen Schönheit aus dem Jahr 1966. Design trifft klassischen Charme. Symbol für eine perfekte Aufgabenverteilung im Geschäftsleben.

Elektromeister sind beide Brüder, doch nach dem Einstieg ins Familienunternehmen, haben sich nach und nach unterschiedliche Tätigkeitsschwerpunkte herauskristallisiert. Michael Enzinger hat neben der Leitung des Elektro-Bereiches, der Keimzelle des Unternehmens, den kaufmännischen Bereich entwickelt. „Früher war das im Handwerk nicht so wichtig, doch das hat sich stark verändert.“ Werner Enzinger „begeistert es, Menschen zu begeistern“. Er baute das Lichthaus, neben dem Elektro-Bereich eines der beiden Herzstücke des Unternehmens, mit mehr als 10.000 Beleuchtungsideen auf. Gefragt nach seiner Lieblingsleuchte zögert er kurz, doch dann sagt er: „Die Tai von Tobias Grau aus Hamburg.“ Beide lieben das, was sie tun, und sind sich in vielen Dingen einig. „Wir ziehen meistens an einem Strang“, lacht Werner Enzinger, und Michael ergänzt entspannt: „Oft.“ Ein Unterschied nur in Nuancen.

Den kommenden Jahren blicken sie optimistisch entgegen. Die Beleuchtungsideen gehen nicht aus und die technische Seite ist stark zukunftsorientiert. Ruhestand? „In zehn Jahren sehe ich mich da“, meint Werner Enzinger. Bruder Michael ist sich noch nicht sicher. „Aber auf keinen Fall arbeite ich so aktiv wie heute.“ Die Nachfolge ist noch nicht ganz klar. Drei Mädchen hat die Familie. Anfang nächsten Jahres fängt das erste im Unternehmen als Mitarbeiterin an. „Und dann sehen wir weiter“, sind sich die Brüder wieder einig, starten ihre Vespas und fahren zurück ins Unternehmen.

Lichthaus Enzinger

Foto: P. M. J. Rothe