Was haben Parkett und Spaghetti Vongole gemeinsam? Nichts. Es sei denn, das Parkett wird von Parkett Preuß verlegt und die Spaghetti werden im Ristorante Tivoli zubereitet. Beide Unternehmen – Handwerk und Gastronomie – verbindet eine lange Tradition. Wir haben Manfred Preuß im Tivoli getroffen und mit ihm über Holz im Allgemeinen und Parkett im Besonderen gesprochen. Außerdem verrät er uns, warum er ein Genussmensch ist.

Welchen Fußbodenbelag haben Sie bei sich zu Hause?
Ich habe natürlich Parkett liegen. Das ist doch klar.

Weil Sie Parkettlegermeister sind?
(lacht) Nein, deswegen nicht. Aber ich habe mir schon gedacht, dass Sie das denken.

Das liegt doch nahe.
Wir arbeiten auch mit anderen tollen Böden. Doch ich habe zu Hause Parkett, weil ich Holz liebe. Es ist schön, wohnlich und hat eine besondere Ausstrahlung. Es schafft in jedem Raum eine ebenso besondere Atmosphäre. Dass ich es auch noch selbst verlegen kann, ist das Tüpfelchen auf dem i.

Ich bin neugierig: Was für ein Parkett liegt bei Ihnen?
Wir hatten, wie auch unsere Kunden, die Qual der Wahl. Aber zu unserem Wohn- und Lebensstil passte am besten ein großformatiges Eichenparkett in lebhafter Optik.

Da Sie an der Quelle sitzen, können Sie es ja immer mal wieder austauschen?
Ich fürchte, da würde meine Frau protestieren. Außerdem ist Parkett bei guter Pflege sehr langlebig und kann problemlos mehrmals aufbereitet werden. Das machen wir dann genauso wie auch unsere Kunden.

Was heißt gute Pflege?
Parkett darf auf keinen Fall übermäßig nass gewischt werden. Das mag es gar nicht. Der Wischlappen muss, wie man so schön sagt, nebelfeucht, also gut ausgewrungen sein. Ins Wasser sollte man ein neutrales Reinigungs- oder Pflegemittel geben. Und wichtig: Schmutz und Staub wirken wie Schleifpapier und sind deshalb bei jeder Art von Reinigung umgehend zu entfernen.

Das klingt aufwendig.
Ist es gar nicht. Manchmal reicht es auch, mal schnell das Parkett abzukehren oder zu saugen. Für die Staubsauger gibt es bei den meisten Marken spezielle Aufsätze für Parkett. Damit geht es schnell und schonend.

Parkett Preuß besteht seit mehr als 50 Jahren. Eine lange Zeit. Was hat sich da alles in Bezug auf Ihr Gewerk verändert?
Nichts und alles. Handwerk ist Handwerk. Das war bei meinem Vater so und ist auch heute noch so. Wir pflegen das traditionelle Handwerk, schließlich hat auch Parkett und vor allem das Holz, aus dem es gefertigt wird, eine lange Historie. Ich arbeite beispielsweise auch sehr gerne mit alten Hölzern. Sie erzählen Geschichten. Ich stelle mir dann vor, wer schon alles über sie gegangen ist. Waren die Menschen glücklich, waren sie traurig, was haben sie alles erlebt?

Da klingt der Restaurator heraus …
Ja, natürlich. Als Restaurator im Parkettlegerhandwerk beschäftigt man sich mit der Geschichte der Stücke, die man gerade aufarbeitet. Das gehört dazu, ist aber auch meine persönliche Passion und Leidenschaft. Aber bevor wir hier weiter philosophieren, noch einmal zurück zu der Frage, was sich alles verändert hat. Es hat sich vieles verändert. Das geht ja gar nicht anders. Wir arbeiten heute mit ganz modernem Maschinenequipment und können dadurch jede Objektart und -größe bedienen. Wir sind ein traditioneller Beruf mit vielen Facetten, gehen trotzdem mit der Zeit. Wir leben eine moderne Wohn- und Lebenskultur. Letztendlich ist auch Parkett ein Boden, der lebt und mit der Zeit geht.

Wie ist das zu verstehen?
Parkett gehört zu den ganz wenigen Fußböden, die viele moderne und heute sehr wichtige Eigenschaften in sich vereinigen. So ist Parkett sehr wirtschaftlich, da es, wie schon gesagt, sein Leben lang – bis zu 100 Jahren – mehrmals renoviert werden kann. Außerdem, das wissen viele nicht, eignet sich Parkett für eine Fußbodenheizung. Gesundheit und Wohlbefinden werden durch Fußwärme und Elastizität garantiert. Ganz wichtig in der heutigen Zeit: Parkett ist ein Boden aus nachwachsenden Rohstoffen. Dies macht ihn – gepaart mit seiner Langlebigkeit – zu einem der umweltfreundlichsten Fußböden überhaupt.

Aber Geschmäcker sind trotz dieser überzeugenden Argumente ja bekanntlich verschieden …
Ja, zum Glück. Das macht es auch für uns abwechslungsreich. Gleichzeitig erhöht sich damit unser Anspruch, was Materialien, Techniken und Designs betrifft, stets auf dem neuesten Stand zu sein. Wir bieten unseren Kunden eine breite Auswahl an Böden – von Kork über Linoleum bis Vinyl. Und Teppich nicht zu vergessen. Außerdem bedienen wir auch die Wünsche unserer Kunden, ihre Terrassen zu verschönern. Für den Außenbereich müssen die Materialien speziell auf Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Laufbeanspruchung abgestimmt sein, aber als Parkett-Fachbetrieb besitzen wir auch darin die nötige Erfahrung und Kompetenz.

Ist Parkettleger ein Beruf mit Zukunft?
Auf jeden Fall. Gewohnt wird immer und immer mehr Menschen ist es wichtig, wie sie wohnen. Dazu gehört auch der richtige Fußboden. Er ist heute mehr als nur ein Belag, über den man läuft. Er ist ein wichtiges Designelement, das den Stil der Wohnung oder auch eines Büros maßgeblich bestimmt. Gerade im Objektbereich ist es wichtig, welcher Fußboden verlegt wird. Er ist dort ganz anderen Beanspruchungen ausgesetzt. Insofern wird unser Beruf in jeder Hinsicht immer gefragt sein. Da bin ich mir sicher. Wir müssen nur mit der Zeit gehen und uns den neuen Anforderungen stellen. Dazu gehören für uns Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Sie haben zwei Söhne, was raten Sie ihnen, was sie beruflich einmal machen sollen?
Da gibt es nichts mehr zu raten. Meine Söhne haben die Entscheidung schon selbst getroffen. Beide sind in den Betrieb eingetreten. Der eine ist seit diesem Sommer im 2. Ausbildungsjahr und erlernt das Parkett- und Bodenlegerhandwerk von der Pike. Der andere Sohn startet nach seinem Fachabitur ein Triales Studium der Handwerkskammer zu Köln und der Fachhochschule des Mittelstandes Bielefeld in unserem Handwerk.

Sie strahlen, während Sie das erzählen.
Natürlich. Meine Frau, die ja auch im Betrieb arbeitet, und ich sind sehr froh darüber. Welche Eltern und Unternehmer wären das nicht. Viele Unternehmen haben heute ein großes Problem mit ihrer Nachfolge. Darum müssen wir uns nicht sorgen. Außerdem sind wir sehr stolz auf die Jungs, wie sie sich jetzt schon in die Firma einbringen.

Das heißt aber auch, sobald Ihre Söhne fest im Betrieb sind, haben Sie mehr Freizeit?
Ich mache, auch wenn es manchmal stressig ist, meine Arbeit gerne. Von daher habe ich kein Problem mit meiner Freizeit. Es ist für mich schön zu sehen, wie sich ein Raum alleine durch den Fußboden verändert und zu leben beginnt. Auf der anderen Seite habe ich natürlich nichts dagegen, wenn ich ein bisschen mehr Zeit für meine Hobbys habe. Meine Frau und ich spielen gerne Golf, lieben es also, draußen in der Natur zu sein. Außerdem bin ich in Ramersdorf in vielen Vereinen engagiert und fahre gerne Motorrad.

Dann geben Sie doch bitte unseren Lesern einen Ausflugstipp.
Sehr schön ist es beispielsweise, von Bonn aus durch das Siegtal zu fahren. Das kann man mit dem Auto oder dem Motorrad. Die kleine Stadt Blankenberg bietet sich als Rast an. Sie liegt oberhalb des Siegtals und man hat gerade jetzt im Herbst einen traumhaften Blick. Weiter geht es nach Eitorf und dann über die Höhe Richtung Süden nach Vettelschoß/Kalenborn. Der Garten von Nattermanns Fine Dining ist ein schönes Plätzchen, um die letzten warmen Sonnenstrahlen im goldenen Herbst zu genießen und gleichzeitig lecker zu essen. Den Tipp habe ich übrigens Ihrem Magazin entnommen. Zurück geht es dann durchs Schmelztal wieder nach Bonn.

Sind Sie ein Genussmensch?
Ja, in vielerlei Hinsicht. Ich genieße es, mit meiner Familie zusammen zu sein. Ich genieße einen schönen Tag auf dem Golfplatz. Ich genieße es, auch einmal nichts zu tun. Ich genieße aber auch ein gutes Essen. Deswegen treffen wir uns ja heute hier bei Graziella und Carmine Mezzarana.

(Susanne Rothe)

parkett-preuss.de