Der Graue Star oder auch Cataract genannt ist die weltweit häufigste Augenerkrankung. Sie betrifft vor allem im fortgeschrittenen Alter die Mehrheit der Bevölkerung. Kein Grund, sich zu erschrecken, denn die Heilungschancen beim Grauen Star sind sehr gut. Wir haben mit Felix Roth, ärztlicher Leiter der Augenklinik Roth, über diese Augenerkrankung und moderne, skalpellfreie Operationstechniken gesprochen.
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Warum heißt der Graue Star eigentlich Grauer Star?
Grau heißt er deshalb, weil sich die Augenlinse bei fortgeschrittener Erkrankung gräulich verfärbt. Star leitet sich von dem starren Blick ab, den viele Erkrankte haben, sobald sich das Sehvermögen verschlechtert.

Woran erkennt man, dass man am Grauen Star leidet?
Am Anfang sieht man nur einen leichten Schleier. Der wird dann aber nach und nach dichter. Betroffene sehen Gegenstände nur noch unscharf oder eben wie hinter einem Schleier. Farben, Kontraste und Konturen verschmelzen miteinander. Dadurch entstehen Probleme bei der Orientierung. Lesen und Fernsehen strengt an. Sehr viele Patienten werden zunehmend blendempfindlich. Wir empfehlen, sollten diese Symptome auftreten, sie nicht einfach mit Müdigkeit oder Stress abzutun, sondern den Augenarzt aufzusuchen.

Muss, wenn es sich um den Grauen Star handelt, in jedem Fall sofort operiert werden?
Nein, operiert wird erst dann, wenn sich der Patient durch den Grauen Star eingeschränkt fühlt. Allerdings kann diese Erkrankung des Auges dauerhaft nicht durch Augentropfen, andere Medikamente oder Sehhilfen behandelt werden.

„Wir führen die Operation mithilfe des Femtosekundenlasers nahezu berührungsfrei aus. Dieses innovative Verfahren ist besonders schonend und präzise.“

Augenvermessung Augenklinik Roth

Computergestützte Berechnung der geplanten Laserbereiche

Kann man ohne Operation erblinden?
Das lässt sich nicht allgemeingültig sagen. Durch die Verschlechterung des Sehvermögens kann das passieren, muss aber nicht.

Wie operieren Sie?
Beim Standardverfahren verwendet der Operateur ein Skalpell. Wir bieten an, ohne Klinge zu operieren! Wir führen die Operation dann mithilfe des Femtosekundenlasers nahezu berührungsfrei aus. Dieses innovative Verfahren ist besonders schonend und präzise.

Was passiert bei der Operation?
Zunächst sollte man wissen, dass der Graue Star zumeist ambulant operiert wird. Man kann also nach der Operation wieder nach Hause gehen. Die Patienten erhalten zunächst eine lokale Betäubung, sodass sie völlig schmerzfrei sind. Da jeder Mensch anders ist, gibt es auch welche, die sehr ängstlich an die Sache herangehen. Diesen bieten wir eine leichte Vollnarkose mit der Option einer Übernachtung an. Mit dem Laser wird dann ein zuvor genau festgelegter, winziger 2,2 Millimeter großer Schnitt am Rand der Hornhaut gesetzt. Anschließend wird lasergestützt der Kapselsack geöffnet. Nun liegt die trübe körpereigene Linse frei, die der Femtosekundenlaser zerkleinert. Die Linsenteilchen werden im Anschluss abgesaugt. Um das Auge zu schonen, wird dabei nur eine sehr geringe Energiemenge eingesetzt – weit weniger als bei der Standardoperation. Der Operateur setzt dann die Kunstlinse in den leeren Kapselsack ein. Da die Schnitte mithilfe des Lasers noch präziser sind, ist auch eine genauere Positionierung der Linse möglich. 

„In der Regel verbessert sich die Sehschärfe schon am Tag der Operation.“

Grauer Star behandeln mit Dr. Claudia Inhetvin-Hutter und Dr. Felix Roth
Dr. Claudia Inhetvin-Hutter (ärztliche Leitung), Dr. Felix Roth (ärztliche Leitung)

Wie sicher ist die Operation?
Dank der permanenten Vermessung des Auges durch den Laser während des Eingriffs ist die lasergestützte Operation des Grauen Stars sehr sicher. Die Cataractoperation ist ein sehr sanfter Routineeingriff, der in unserer Augenklinik bereits mehr als 70.000 Mal durchgeführt wurde.

Wie wird der Schnitt am Auge dann wieder verschlossen?
Gar nicht. Die Öffnung schließt sich von selbst, sodass im Normalfall nicht genäht werden muss. Wir legen nur, um das Auge zu schützen, einen Verband an, der am nächsten Tag entfernt wird.

Wie lange dauert die Operation?
Der Eingriff selbst dauert nur wenige Minuten. Insgesamt benötigen wir mit Vorbereitung und Nachkontrollen etwa zwei Stunden.

Gibt es verschiedene Linsen, die zur Auswahl stehen?
Ja, es stehen unterschiedliche Linsenmodelle zur Verfügung. Welcher Typ der richtige ist, klären wir in einem intensiven Gespräch mit dem
Patienten und auf Basis moderner Vermessungsmethoden. Es werden die medizinischen Voraussetzungen ebenso berücksichtigt wie die individuellen Vorstellungen in Bezug auf Komfort und Sehleistungen.

Wie verändert sich das Sehvermögen nach der Operation?
In der Regel verbessert sich die Sehschärfe schon am Tag der Operation. Sie steigert sich dann in den kommenden Wochen, bis schließlich eine stabile Sehkraft erreicht ist.

Kann der Graue Star wiederkommen?
Wenn die getrübte Linse entfernt wurde, kann sie nicht mehr nachwachsen. Der Graue Star kann daher nicht wieder auftreten. Allerdings kann es einige Zeit nach der Operation wieder zu einer Sehverschlechterung kommen. Wenn dies eintritt, handelt es sich um einen Nachstar, eine natürliche Vernarbung oder leichte Eintrübung des Kapselsacks, in den die Linse implantiert wurde. Sie kann leicht behoben werden.

Die Klinik bietet alle Möglichkeiten der modernen Augenheilkunde. Neben der konventionellen Diagnostik gehört zur anspruchsvollen Ausrüstung auch das ganze Spektrum der computergestützten bildgebenden diagnostischen Verfahren. Alle in der Augenheilkunde bewährten Laser werden vorgehalten. Eine funktionell optimale, hygienezertifizierte Operationsabteilung mit mehreren mikrochirurgischen Arbeitsplätzen ermöglicht alle Eingriffe der modernen Augenheilkunde.

AugenklinikRoth am St. Josef-Hospital Beuel
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Fotos: Augenklinik Roth (3)