Wir begegnen interessanten Personen aus der Region an einem Ort, der für sie eine besondere Bedeutung hat. Dieses Mal ist es Michael Hagemann. Wir treffen den Inhaber von Hair & Beauty Hagemann in seinem Zuhause: in einem historischen Pförtnerhaus.
Wir stehen vor der schönen Toranlage im neugotischen Stil. Michael Hagemann fährt auf seinem Roller vor. Er hat früher Feierabend gemacht, um den Termin mit uns wahrnehmen zu können. Den Roller liebt er und fährt mit ihm mehr Kilometer im Jahr als mit dem Auto. Der Chef eines der 100 besten Friseursalons Deutschlands ist fast allem zugetan, was schnell ist. Die Grand-Prix-Strecke auf dem Nürburgring kennt er gut. Hagemann besitzt sogar eine Rennlizenz – ohne dass sie jemals zum Einsatz kam. Sein großer Lebenstraum führt ihn allerdings weit weg von Rennstrecke und lauten Motoren. In den nächsten Jahren möchte Michael Hagemann die Welt umsegeln. Nicht in einem Rutsch, sondern in mehreren Etappen. „So kann ich zwischendurch im Salon in Bonn immer wieder nach dem Rechten schauen“, sagt er.
Seinen Erfolg als einer der Bonner Top-Salons hat der gebürtige Kessenicher sich hart erarbeitet. „Ich bin zwar sehr ehrgeizig, aber die Schule machte mir keinen Spaß.“ Ursprünglich wollte der Geschwindigkeits-Fan Kfz-Mechaniker werden. Aber „ich habe keine Lehrstelle bekommen“. Dass er dann Friseur geworden ist, war daher eher der Ausbildungsnot gehorchend. Seit seiner Lehre und einem kurzen Abstecher auf den Bau weiß er allerdings sein Handwerk zu schätzen.
Zahlreiche Weiterbildungslehrgänge absolvierte er, besuchte die Hochschule in Pforzheim, wo er den „Coiffeur-Master of Management“ machte, und arbeitete neben seiner Tätigkeit im eigenen Salon sogar als Referent für einen namhaften Haar- und Hautkosmetikhersteller. Sein Beruf ist heute sein Hobby. „In meinem Job kann man Menschen sehr glücklich machen“, betont er. Die berufliche Reise ist noch lange nicht beendet. Hagemann liebt die Veränderung und hat noch viele Pläne. Seine Leidenschaft hat er an seinen Sohn Dustin weitergegeben – und anscheinend auch das Fernweh. „Mein Sohn lebt und arbeitet seit fünf Jahren als Friseur in Australien“, ist der Vater mit einem lachenden und einem weinenden Auge stolz. Immer wenn Hagemann etwas länger Zeit hat, besucht er ihn in „Down Under“. Und eines ist sicher: Auf seiner Weltumsegelung wird er auf jeden Fall in Sydney anlegen.
Foto: P. M. J. Rothe