Vor dreihundert Jahren wurde John Montagu, der 4. Earl of Sandwich geboren. Während zu diesem Zeitpunkt noch Milch sein favorisiertes Nahrungsmittel war, verlangte er Jahre später zwei geröstete Weißbrotscheiben, zwischen denen ein gebratenes Stück Rindfleisch gelegt werden sollte. Der Snack, der heute in der ganzen Welt gerne gegessen wird, war kreiert und hatte einen Namen: Sandwich.
John Montagu, 4. Earl of Sandwich

John Montagu, 4. Earl of Sandwich

Wo und wann genau Montagu das Sandwich erfunden hat, darüber gibt es verschiedene Geschichten. Die eine erzählt, er hätte beim Kartenspiel Hunger bekommen und, um das Spiel nicht unterbrechen zu müssen, mal eben das Sandwich entdeckt – zumal er es mit einer Hand essen konnte. Die Idee sei schnell von den anderen Mitspielern aufgenommen worden und diese hätten von da an das „Gleiche wie Sandwich“ bestellt. Einer anderen Geschichte nach war der 4. Earl of Sandwich ein echter Workaholic und erfand das Sandwich, weil er keine Zeit zum Dinieren hatte. Egal welche Geschichte wahr ist, dank John Montagu machte ein belegtes Brot Karriere. Das Sandwich scheint dem Earl auch stets gut bekommen zu sein, denn trotz des regelmäßigen Verzehrs von Fast-Food wurde Montagu 72 Jahre alt. Was im 18. Jahrhundert nicht unbedingt üblich war.

Heute gibt es in jedem Lebensmittelgeschäft in den Kühltheken Sandwichs. Abgepackt und mit Thunfisch, Salami, Schinken, Käse, Salat, Tomaten und Ei belegt, stillen sie schnell und ohne großen Aufwand den Hunger vieler Mittagspäusler. Es gibt unzählige Varianten dieses Klassikers und unter ihnen sind einige Berühmtheiten: Das Club-Sandwich zum Beispiel ist einer der bekanntesten Vertreter der Sandwich-Familie und geht locker als Hauptmahlzeit durch. In vielen Hotelbars steht er auf der Snackkarte und wird Hotelreisenden bis tief in die Nacht hinein serviert. Diese Sandwichvariante hat ihren Namen daher, dass sie früher in New Yorker Privat-Clubs angeboten wurde. Ein Club-Sandwich besteht aus geröstetem Toastbrot, das mit Bacon, Hühnerbrust und Salat belegt und mit Mayonnaise bestrichen ist. Das klassische Reuben-Sandwich, auch eine Spezialität aus New York, wird mit Corned Beef, Sauerkraut, Schweizer Käse und Thousand Island oder Russian Dressing gemacht. Statt in Weißbrot werden die Zutaten in getoastetem Roggenbrot geschichtet.

Clubsandwich

Clubsandwich

Das BLT-Sandwich trägt seine Zutaten im Namen: Bacon, Lettuce und Tomato. Es geht ganz einfach: Knusprig gebratener Frühstücksspeck, Eisbergsalat, Tomatenscheiben und Mayonnaise werden zwischen geröstete Toastscheiben gelegt. Fertig.

Das sogenannte Dagwood Sandwich ist, weil es sehr hoch gestapelt ist, kaum essbar. Benannt nach der in den 1930er Jahren in den USA populären Comicfigur Dagwood Bumstead kann man das Sandwich füllen, wie es einem schmeckt, Hauptsache es ist riesig. Immer lecker und völlig problemlos zu essen, sind das Schinken-Käse- und das Thunfisch-Sandwich. Während beim Schinken-Käse-Sandwich nur noch etwas Salat und Mayonnaise hinzugefügt wird, muss bei der zuletzt genannten Variante der Thunfisch feingehackt und mit Paprika- und Staudenselleriestückchen und pikanter Sauce gemischt werden. Mit Scheiben vom hartgekochten Ei garniert, sollte es schnell gegessen werden, damit die Weißbrotscheiben nicht matschig werden.

Sandwich

Ein gutes Sandwich ist ein leckeres Butterbrot mit Geschichte oder wie Marlene Dietrich einmal gesagt haben soll: „Ein hübsches Kompliment ist wie ein Sandwich: zwischen zwei Alltäglichkeiten etwas Besonderes.“ 

Fotos: pixabay.com (3), Wikipedia