Sein ursprünglicher Plan war es nicht, Gastronom zu werden. Doch heute gehört Giovanni Riggios Restaurant „Da Giovanni“ zu den beliebtesten Italienern Bonns. Mit viel Fleiß, harter Arbeit und Unterstützung seiner Familie hat der Vater dreier Kinder sein Unternehmen aufgebaut. Der Bruder ist im Service, der Papa am Empfang und die Mama hilft, wenn nötig, an der Theke. Sophia Loren lächelt Spaghetti aufdrehend von der blutroten Wand. Auf den Tischen stehen frische Blumen. Alte Holzfässer erinnern an schöne Stunden in italienischen Vinotheken. „Da Giovanni“ liegt mitten in Beuel und mit seinen Wurzeln in Italien.
Wie ist das „Da Giovanni“ entstanden?
Wir haben vor 22 Jahren ganz klein neben dem Jungen Theater in Beuel angefangen. Es war ein echtes Wagnis, aber wir haben es als Familie geschafft. 2007 wollten wir uns vergrößern und haben den Zuschlag für das ehemalige „Rathaus-Restaurant“ erhalten. Unser Konzept eines familiengeführten Unternehmens mit italienischen Wurzeln hat überzeugt.
Italienische Küche ist sehr traditionell. Wie ist das im „Da Giovanni“?
Die Tradition hat natürlich Einfluss. Wir sind Italiener und Tradition liegt uns im Blut. Sie ist für vieles die Basis und wird von Generation zu Generation überliefert. Wir kochen frisch und nur mit guten Zutaten. Wir haben eine Wochenkarte mit besonderen Spezialitäten. Unsere Küche ist sehr vielseitig mit einer großen Auswahl. Mein Maßstab ist: Ich muss es selbst gerne essen. Ich bin unser strengster Kritiker. Ich versuche ein italienisches Lebensgefühl zu vermitteln und meine positiven Gefühle von Genuss, Essen und Trinken mit den Gästen zu teilen.
„Da Giovanni“ ist äußerst beliebt. Was ist das Geheimnis?
Ehrliche Freundlichkeit, viel Fleiß, Produkte von hoher Qualität und ein herzlicher familiärer Service. Ich kenne die meisten Kunden mit Namen. Wenn ich zwischendurch Zeit habe, unterhalte ich mich gerne mit ihnen. Ich möchte unseren Gästen nicht das Gefühl geben, „abgefüttert“ zu werden, sondern bei Freunden zu essen. Das ist mir sehr wichtig. Dafür arbeiten wir viel und hart. Aber die Mühe lohnt sich.
Welches Gericht ist bei deinen Gästen gerade besonders beliebt?
Unsere Pizza „Della Casa“ ist ein Dauerbrenner. Belegt mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum schmeckt sie immer. Einfach, aber extrem lecker. Wir verwenden für die Pizzen nur bestes Mehl und das schmeckt man.
„Ich versuche ein italienisches Lebensgefühl zu vermitteln und meine positiven Gefühle von Genuss, Essen und Trinken mit den Gästen zu teilen.“
Was ist dein Favorit?
Das wechselt. Im Moment ist Spargelzeit und ich esse gerne hausgemachte Ravioli, die mit Lachs gefüllt sind, frischen Spargel, Krabben, Rucola und etwas Safran an der Soße. Ab und zu gönne ich mir auch eine frische, gegrillte Dorade.
Mit einem italienischen Restaurant verbindet man auch rot-weiß karierte Tischdecken. Wo sind sie? Bei dir ist weiß eingedeckt, warum?
Meine Eltern legen Wert auf eine klassische Tischdekoration. Aber wir haben zudem viele ältere Gäste, die unser Restaurant noch als „Rathaus-Restaurant“ kennen. Damals wurde hier sehr gut bürgerlich gekocht und alles war weiß eingedeckt. Anfangs wollten wir diese Gäste nicht zu sehr überfordern und ihnen „ihr“ Restaurant wenigstens optisch erhalten. Mittlerweile ist es eines unserer Markenzeichen: Die Pizza wird auf einem weiß eingedeckten Tisch serviert.
In den vergangenen mehr als 20 Jahren habt ihr Höhen und Tiefen erlebt. Hat es Zeiten gegeben, in denen du das alles aufgeben wolltest?
Alles aufzugeben war nie eine Option, aber es gibt Tage, an denen spüre ich schon die körperliche Anstrengung sowie den Stress und das Gewicht der Verantwortung für alle Mitarbeiter mehr als an anderen Tagen. Aber die Zufriedenheit der Gäste, der schöne und persönliche Kontakt zu ihnen, gleichen das aus. So vergesse ich das alles und mache mit noch größerer Begeisterung weiter.
Hast du aktuell Pläne für das „Da Giovanni“?
Ich bemühe mich um die Bewilligung eines zweiten Außenbereichs am Möhneplatz. Allerdings ist die Realisierung nicht ganz einfach. Dabei würden wir den Platz noch mehr beleben. Wir haben schon viel erreicht, doch uns gehen die Ideen nicht aus. So könnten wir, wenn wir eine zweite Terrasse hätten, klassische und vor allem selbst gemachte Torten anbieten. Dolce Vita mitten in Beuel.
Die vorhandene Terrasse ist sehr gut frequentiert.
Ja, darüber sind wir auch sehr glücklich. Wir haben uns große Mühe gegeben, sie gemütlich zu gestalten. Wenn es richtig warm ist, ist es dort sehr angenehm. Die alten großen Bäume, die an die Terrasse angrenzen, bieten Schutz vor Sonne und Hitze. Die Atmosphäre ist durch das Stückchen Grün eine Mischung aus Urbanität und Natur. Man isst und ist bei uns stadtnah und trotzdem hat man das Gefühl, weit weg zu sein. Bei uns ist es wie im Urlaub.
(Susanne Rothe)