Schlemmen auf der Decke
Ein paar wärmende Sonnenstrahlen, nette Menschen, gute Laune und köstliche Leckereien: Viel braucht es nicht, um im Frühling die Picknicksaison zu eröffnen. Ob im eigenen Garten, im Park, auf einer Waldlichtung oder am Rhein – mit den richtigen Zutaten schmeckt es überall. Selbst mitten in der Stadt finden sich lauschige Plätzchen, an denen man die Picknickdecke ausbreiten und „auftischen“ kann.
Bei einem Picknick sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Überall gibt es schöne Orte, an denen man es sich mit einem gut gefüllten Picknickkorb gemütlich machen kann. Genuss im Freien macht einfach immer Spaß – zu zweit, mit der Familie oder mit guten Freunden. Einen besonderen Anlass benötigt man auch nicht – ein Picknick schmeckt immer, wenn ein paar Dinge beachtet werden:
Ideal für ein Essen im Freien sind alle Speisen, die kalt gut schmecken. Beispielsweise Sandwiches, Tartes, Quiches, Frikadellen, Hühner-Satays, kalter Braten, Salate und auch Suppen. Gurken, Radieschen, Paprikastreifen, Oliven gehören ebenfalls zu einem Picknick. Brot und verschiedene Dips zum Brot und Gemüse runden das Ganze ab. Nachtisch darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Ohne ihn wäre ein Picknick kein echtes Picknick. Ein leckerer Kuchen, frisches Obst, Cupcakes gehen immer. Ganz wichtig sind Getränke. Frische Luft macht nicht nur hungrig, sondern auch durstig. Vor allem, wenn es warm ist – und wir hatten es in den vergangenen Frühjahren schon sehr warm – muss man viel trinken. Ganz lecker sind selbst gemachte Eistees, Wasser mit etwas Zitrone versetzt, Säfte und auch ein gut gekühlter Winzersekt.
Ganz wichtig für einen gelungenen Gaumenschmaus unter freiem Himmel ist es, die Leckereien so zu verpacken, dass sie frisch und appetitlich bleiben. Dafür eignen sich besonders gut Einmach- oder Schraubgläser sowie stapelbare Frischhalteboxen. Ideal sind natürlich auch Lebensmittel, die ihre Verpackung selbst mitbringen wie hartgekochte Eier, Gurken und Melonen. Dressings und Blattsalate sollten möglichst separat voneinander eingepackt werden, damit der Salat schön knackig bleibt. Sandwiches und Wraps halten sich besonders gut in Frischhaltefolie. Da sieht denn auch jeder direkt, was darunter steckt, und kann sich nehmen, was ihm schmeckt. Ist es schon recht warm, verzichtet man am besten auf empfindliche Speisen. Vor allem Salate mit Mayonnaise zubereitet sollten zu Hause im Kühlschrank bleiben. Vorteilhaft ist eine Kühltasche mit Kälte-Akkus, in der Getränke oder belegte Brötchen frisch gehalten werden. Die Akkus sollten rechtzeitig im Gefrierschrank heruntergekühlt werden. Nicht vergessen!
Auf jeden Fall mit dabei sein, muss natürlich die obligatorische Decke. Gerade im Frühjahr ist der Boden noch kalt, zusätzliche Isomatten, die unter die eigentliche Decke gelegt werden, halten Kälte und Feuchtigkeit ab. Es gibt auch spezielle Picknickdecken, die aus zwei Lagen bestehen. Die Seite zum Sitzen ist weich und kuschelig, die andere isoliert und schützt. Kissen machen es noch bequemer, passen allerdings nicht in jedes Picknickgepäck.
Accessoires fürs Picknick im Grünen sollten leicht und dennoch robust sein. Auch die Wiederverwendbarkeit – also Umweltfreundlichkeit – spielt eine Rolle. Plastikbesteck und Pappteller sind zwar leicht, erfüllen dieses Kriterium allerdings nicht. Einem Anspruch an Design wird man damit ebenfalls nicht gerecht. Besteck, Geschirr und Gläser – inklusive Wein- und Sektgläser – gibt es aber auch in frischen Farben und Designs aus robustem Kunststoff. Sie sind hübsch anzusehen und überdauern garantiert viele schöne Picknicks. Für die Profis unter den Picknickern gibt es fertige Picknickkörbe, die mit Tellern, Gläsern, Besteck und oftmals auch Decke ausgestattet sind. Servietten und Mülltüten für den Abfall nicht vergessen und auch ein gutes Taschenmesser kann manchmal hilfreich sein!
Hat man alles für das Picknick zusammen, gilt es nur noch, zum Wettergott zu beten, damit der Tag auch schön wird. Und dann heißt es, ein heimeliges Plätzchen aufsuchen, Decke raus und guten Appetit!
Rezepte von Julia Kutas
1. Hühner-Satays mit Erdnusssauce
Zutaten für 4 Personen: 2 doppelte Hühnerfilets
Marinade: 2 Knoblauchzehen, 1 EL geriebener Ingwer, 4 EL Kokosmilch, 2 EL Sojasauce, 1 TL Sambal Oelek, 2 TL Kurkuma Salz
Erdnusssauce: 2 EL Kokosmilch, 4 EL Erdnussbutter, 2 TL sweet Chilisauce, 1 TL Honig, Salz, nach Geschmack Limettenspalten zum Garnieren
Hühnerfilets der Länge nach in Streifen schneiden. Knoblauchzehen pressen. Alle Zutaten für die Marinade gut verrühren. Hühnerfleisch mindestens 2 Stunden darin marinieren. Holzspießchen ca. 10 Minuten in Wasser einlegen. Hühnerstreifen aufspießen. Spießchen auf ein Backblech auflegen, ca. 30–35 Minuten bei 190 °C im Ofen backen. Für die Erdnusssauce alle Zutaten miteinander verquirlen. Sauce zu den Spießchen servieren, mit Limetten anrichten.
2. Pinker Linsensalat
Zutaten für 4 Personen: 300 g getrocknete grüne Linsen, 2 mittelgroße rote Rüben, Salz, 4 EL griechischer Joghurt, 1 Handvoll Liebstöckel, 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, Olivenöl zum Marinieren, 2 EL frisch gepresster Zitronensaft, Pfeffer
Die Linsen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag gut abspülen, in reichlich Wasser ca. 30 Minuten bissfest kochen. Abseihen und abschrecken. Rote Rüben schälen, in Salzwasser ca. 30 Minuten kochen. Abgießen und würfeln. Die Hälfte der Würfel mit dem Joghurt pürieren, bis der Joghurt schön pink wird. Wenn er noch Farbe brauchen kann, Rübenanteil anpassen. Liebstöckel zupfen. Alle vorbereiteten Zutaten vermengen und mit Kreuzkümmel, Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Variationen:
Auch andere Linsensorten eignen sich gut für diesen Salat, zum Beispiel Belugalinsen oder rote Linsen, die nicht über Nacht eingeweicht werden müssen und am Tag selber gekocht werden können. Für eine vegane Variante einfach den Joghurt weglassen und stattdessen die Rüben mit 1 EL Tahina, Wasser und Olivenöl pürieren.
3. Mini-Limetten-Cheesecake
Zutaten für 20 Mini-Cheesecakes: 500 g Frischkäse, 70 g Zucker, 200 ml Sahne, 2 Eier, 2 TL Limettensaft, 1 Packung Vanille-Puddingpulver, 5 EL Zitronen-Orangen-Sirup, Minze zum Dekorieren, Puderzucker zum Bestreuen
Alle Zutaten gut miteinander verquirlen und in kleine Papierförmchen in ein Muffinblech füllen. Ca. 45 Minuten bei 170 °C im vorgeheizten Ofen backen, bis ein Zahnstocher herausgezogen werden kann, ohne dass Kuchenreste anhaften. Kurz abkühlen lassen und mit dem Sirup bepinseln. Mit Minze dekorieren, mit Puderzucker bestreuen.
4. Grüner Smoothie
Zutaten für 4 Personen : 300 g Ananasfruchtfleisch, 2 Gurken, 2 Handvoll Koriander, 1 Limette
Ananas und Gurken in Stücke schneiden. Mit dem Koriander im Standmixer pürieren. Mit Limettensaft abschmecken. Wenn sich der Smoothie während des Transports abgesetzt hat, vor dem Servieren aufschütteln oder -rühren. Variationen: Schmeckt auch mit Basilikum oder Thai-Basilikum statt Koriander herrlich. Wer es ein wenig schärfer mag, nimmt Rucola.
BUCHTIPP:
Gerade erst erschienen ist das Buch „City Picknick“ von Julia Kutas. Die Restaurantbesitzerin und Picknickerin aus Leidenschaft lockt in die Parks, auf den Balkon oder die Rooftops der Stadt und zeigt, wie man sich unterwegs bestens verköstigt. Für jeden Esser ist etwas dabei: Die Rezepte sind einfach zuzubereiten, teilweise vegetarisch, low carb und vegan – von der Lunchbox für die Mittagspause und den perfekten Movie-Night-Snack über das klassische Picknick im Park bis zum Morgenmuffel-Frühstück im Bett.
RUND UMS PICKNICK:
www.british-picknick.de: Decken und Körbe
www.schloss-drachenburg.de: Picknickkorb-Verleih
www.picknick-tipps.de: Picknick-Blog
www.kunstrasen-bonn.de: KLASSIK!PICKNICK
www.dankaugusta.de: Picknick-Genuss ganz einfach
www.overbeckandfriends.de: Taschen, Decken, Geschirr und mehr
Fotos: Wolfgang Hummer (5), Michael Kors, Depot