Es ist Sommer. Draußen ist es herrlich warm. Die eigentliche Küche bleibt geschlossen, stattdessen verlagern wir unsere kulinarischen Aktivitäten ins Freie. Die Frage stellt sich: Grillen wir oder machen wir ein Barbecue?

Barbecue wird in unseren Breitengraden oftmals als Synonym für Grillen verwendet. Doch der Unterschied zwischen den Zubereitungsmethoden ist groß und macht sich unter anderem an der Temperatur, dem Abstand vom Fleisch zur Hitze und der Art des Grillgutes fest. Beim Grillen wird das Fleisch dicht an der Hitzequelle bei hoher Temperatur bis zu 300 Grad in relativ kurzer Zeit gegart. Beim Barbecue liegt die Temperatur zwischen 90 und 160 Grad und ist damit deutlich niedriger. Das Fleisch befindet sich auch nicht direkt über der Hitze, sondern wird indirekt und langsam im heißen Rauch schonend zubereitet.

 

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Überhaupt ist die Zeit ein wichtiger Faktor. Beim Grillen hat man sehr schnell ein paar Würstchen auf den Rost gelegt und nach ein paar Minuten kann man sie schon nach mehrmaligem Wenden essen – wenn alles gut geht. Ups, da hat jemand die Zeit vergessen und ehe man sich versieht, ist das Grillgut angebrannt. Anders beim Barbecue: Da hat man Zeit, sehr viel Zeit, die man mit Familie und Freunden in geselliger Runde entspannt verbringen kann. Aufgrund der langen Zeit bleibt das Fleisch schön saftig und muss auch nicht gewendet werden. Ein Barbecue-Grill hat immer einen Deckel, der die Luft nicht entweichen lässt. Zu den bekanntesten Modellen gehören Kugelgrill und Smoker.

Barbecue hat in den USA eine lange Tradition und wird als regelrechtes Event oftmals an einem Nachmittag oder über einen ganzen Tag hinweg zelebriert. Es ist untrennbar mit dem amerikanischen Lebensgefühl verwoben und gehört zu ihm wie die „Stars and Stripes“ zur Flagge. Zu einem typischen amerikanischen Barbecue gehören natürlich die berühmten Spare Ribs, Chicken Wings und Pulled Pork sowie ein leckeres T-Bone- oder ein Rib-Eye-Steak. Aber auch Fisch und Gemüse finden ihren Weg unter den Deckel.

Barbecue_BBQ_Rippen_RezeptEin Rezept für leckere Rippchen

ZUTATEN
1/2 TL Paprika, mild
2 EL milde Soja-Sauce
1 TL Apfelessig
3-4 große Spare Ribs
5-6 EL Ketchup (Heinz)
5-6 EL Honig
1-2 TL gehäufte Chiliflocken
etwas Zimt

ZUBEREITUNG

Bei Spare Ribs auf der Innenseite die Membranhaut entfernen oder vom Metzger entfernen lassen. Anschließend alle anderen Zutaten bei Raumtemperatur zusammenfügen. Spare Ribs mit der Marinade bestreichen und ca. 2 Stunden ruhen lassen (nicht im Kühlschrank).

Grill – egal ob mit Gas oder Holzkohle – bei etwa 130 Grad auf indirektes Grillen oder am besten sogar Smoken einstellen/vorbereiten. Dann die Spare Ribs mit der Innenseite nach unten auf dem Grillrost verteilen. Nach etwa 30 Minuten indirektem Grillen die Spare Ribs nochmals mit der Marinade bestreichen. Das vorbereitete Smoker Packet aus zwei Teilen nassen Woodchips und einem Teil trockenen Chips auf die Kohle auflegen. Die Spare Ribs sind gar, wenn das Fleisch fast vom Knochen fällt.

 

Tipp: indirekte Grillmethode

Alles, was länger als 30 Minuten braucht, um gar zu werden, wird indirekt gegrillt. Dazu zählt vor allem großes Grillgut wie Braten oder ganzes Geflügel. Aber auch ein Steak kann nach dem scharfen, direkten Anbraten indirekt weitergegrillt werden, um die gewünschte Garstufe zu erreichen. Dabei werden die Hitzequellen an den Rand des Grills verlegt, um zu verhindern, dass die direkte Hitze das Grillgut außen verbrennt, bevor es innen gar ist. Die Wirkungsweise ist ähnlich wie bei Umlufthitze im Backofen.

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