Kurt Balk ist auf dem Bonner Parkett eine bekannte Persönlichkeit. Unermüdlich ist er im Job, getrieben von eisernem Willen und „berüchtigt“ für seinen speziellen Charme. Mr. Taittinger ist ein Meister der lockeren Konversation. Den Spitznamen hat der gebürtige Westerwälder seiner Affinität für die berühmte Champagnermarke aus Reims zu verdanken. Kurti, wie ihn gute Freunde gerne nennen, ist für Gastronomen und Eventmanager in der Region die erste Adresse, wenn es um den Bezug des edlen Getränks geht. Neben hochwertigen Weinen und Spirituosen ist Balk dafür bekannt, Taittinger im Portfolio seiner Handelsagentur zu führen und ihn im Notfall auch abends schnell selbst auszuliefern. „Richtigen Feierabend kenne ich nicht. Ich bin immer im Einsatz – und das ist auch gut so“, erklärt der stets sehr disziplinierte und ebenso gut gekleidete Balk.
Seine Arbeit, der Kontakt zu den Kunden, die Besuche und viele Gespräche sind sein Leben. Der Sohn eines echten „Kölschen Mädche“ ist Verkäufer mit Leib und Seele. „Doch bevor ich merkte, dass ich gerne und gut verkaufe, absolvierte ich eine andere Ausbildung.“ Er ging zu Ford. Die Lehre bestand Balk mit sehr guten Noten und plante die Weiterbildung zum Ingenieur. Der Zufall und ein Schlips, den er im richtigen Moment trug, machten ihn dann zum Verkäufer. Statt Technikerschule folgte eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Am 1. Februar 1979 begann er, als Handelsvertreter für das Traditionsunternehmen Asbach Uralt zu arbeiten. Nachdem Asbach verkauft worden war, wechselte er 1992 mit seiner Agentur zu Wein Wolf, die auf den exklusiven Import internationaler Spitzenweine spezialisiert sind. Die Marke Taittinger blieb durch Wein Wolf in seinem Portfolio.
Taittinger gehört zu den wenigen Champagnerhäusern, die noch privat betrieben werden. Der Sitz in Reims über der Abtei St-Nicaise ist auf riesigen, unterirdischen Kreidestollen errichtet, die im vierten Jahrhundert zur Gewinnung von Kreide für den Hausbau gegraben worden sind. Heute sind die Stollen Lagerstätten von Millionen von Flaschen, die 18 Meter unter der Erde bei immer gleichbleibender Temperatur – zehn bis zwölf Grad Celsius – einige Jahre auf Hefe liegen und auf ihre endgültige Reife warten: das Kapital des Unternehmens. Das Weinanbaugebiet von Taittinger umfasst 288 Hektar. Dort wachsen Weinreben, so weit das Auge reicht – im Sommer ein grünes und im Herbst ein gelb-rotes Blättermeer. Im Winter zeigt sich dort ein eher karges Landschaftsbild mit knochigen Rebstöcken.
Aktuell umfasst das Anbaugebiet über 37 verschiedene Lagen, darunter die erstklassigsten Qualitätsbezeichnungen. Charakteristisch für Taittinger ist ein hoher Anteil von Chardonnay-Trauben, der etwa 50 Prozent des gesamten Bedarfs des Unternehmens deckt. Der Bestand wird daher durch den Kauf von Trauben und Weinen ergänzt, die bei unabhängigen Winzern und einigen Kooperativen sorgfältig ausgewählt werden. Während bei Jahrgangschampagnern ein hoher Anteil Chardonnay üblich ist, ist die Dominanz bei Champagnern ohne Jahrgangsbezeichnung eher selten.
Der Taittinger Brut Réserve ist eine Ausnahme im Bereich der Champagner ohne Jahrgangsbezeichnung. Seine Farbe ist ein goldenes Strohgelb und er hat Aromen von Pfirsich, weißen Blüten und Vanilleschote. Der Brut Réserve schmeckt frisch und zugleich harmonisch. Er lagert drei bis vier Jahre in den Weinkellern und besteht aus 40 Prozent Chardonnay, 35 Prozent Pinot Noir und 25 Prozent Pinot Meunier, die aus mehr als 35 verschiedenen Cru-Lagen und mehreren Weinlesen stammen. Ein idealer Begleiter für einen schönen Abend!
Tradition spielt im Hause Taittinger eine große Rolle, doch sagt man es nicht einfach so. Das Wort hat Gehalt und wird von Generation zu Generation mit Leben gefüllt und das Wissen darum – und um einen exzellenten Champagner – weitergegeben. Das ist genau das, was Kurt Balk so fasziniert und was er stets erfolgreich seinen Kunden vermittelt. „Champagner ist ein Lebensgefühl“, sagt er und das wird ihn im Ruhestand begleiten – in ein paar Jahren.