Winterberg: rasante Sprünge von über 100 Metern bewältigen; Müggelsee: querfeldein über den gefrorenen See surfen; Feldberg: mit bis zu 100 Stundenkilometern die Piste runterbrettern – Ganz gleich, wo es Sie diesen Winter hinzieht, es wird Ihnen garantiert nicht langweilig! Neben den klassischen Wintersportarten gibt es jetzt allerlei neue Trends, die neben Spaß auch eine gehörige Portion Adrenalin beinhalten. Wir haben für Sie nach dem ultimativen Kick gesucht …
Für viele Menschen wird der Winter alle Jahre wieder zum Wunderland auf Ski, Snowboard und Schlitten. Auch im vergangenen Jahr stand Skifahren unangefochten an erster Stelle der beliebtesten Wintersportarten. Doch neben den Klassikern gibt es viel Neues für den ultimativen Schneespaß: „Bei den Trends handelt es sich oft um neue Sportgeräte, die auf den Markt gebracht werden“, so Michael Beckmann, Tourismusdirektor der Ferienwelt Winterberg. „Viele unserer Gäste suchen den besonderen Kick. Das ist ein großes Thema. Wir spüren das seit vielen Jahren!“ Also warum diesen Winter nicht auch mal etwas Neues ausprobieren und es beispielsweise mit Snowkiting, Airboarding oder Snowfen probieren? Und eins versichern wir Ihnen schon vorab: So abgefahren wie das klingen mag, ist es auch!
Fliegen lernen mit Snowkiten
Lästiges Anstellen am Lift und Einschränkungen im Gelände fallen weg, die Grenzen zwischen Himmel und Erde verschmelzen: Fürs Snowkiten benötigen wir lediglich etwas Wind, Skier oder Snowboard und einen Kite-Schirm, das ist ein speziell fürs Snowkiting entworfener Lenkdrachen. Die Sportart Kiten ist nichts Neues und wird als Kitesurfen bereits seit einigen Jahren an Seen und Küsten ausgeübt. Allerdings verlagert sich die Fun-Sportart zur Freude aller Adrenalin-Junkies nun von der Wasseroberfläche auf die Pisten. Voraussetzung fürs Kiten und die Bedienung des Lenkdrachens ist neben der Ausrüstung eine gehörige Portion Koordination! Denn schon bei geringen Windstärken kann ein rasantes Tempo von bis zu 70 Stundenkilometern erreicht werden. Das macht Snowkiten sowohl in den Bergen als auch in Tälern und auf weiten Ebenen so beliebt. Die Möglichkeiten der Fortbewegung scheinen endlos: talabwärts oder -aufwärts brettern, durch den Pulverschnee cruisen, steile Hänge hinaufsausen, bis zu 200 Meter weit und 100 Meter hohe Sprünge bewältigen … Egal wie, der Spaßfaktor kommt garantiert nicht zu kurz! Snowkiten lernen kann grundsätzlich jeder, der Snowboard oder Ski fährt. Und es ist leichter als das Kiten auf dem Wasser. Es ist allerdings ratsam, vor den ersten Versuchen eine Snowkite-Schule zu besuchen, um Technik, Tricks und das Snowkite-ABC kennenzulernen. Kite-Schulen, die Kurse und einen Kite-Verleih anbieten, gibt es inzwischen vielerorts. In Winterberg beispielsweise finden spezielle „Snowkite-Tage“ statt, an denen Kurse in verschiedenen Ausführungen – von Eintageskursen über Pärchenkurse bis hin zu Privatstunden – angeboten werden. Mehr Informationen hierzu unter www.winterberg.de. Möchte man sich direkt einen eigenen Kite-Schirm zulegen, wird man bei Herstellern wie OZONE (www.ozonekites.com), Peter Lynn (www.peterlynn.com) und Invento HQ (www.powerkites.de) fündig. Die Kosten für Kite-Schirme inklusive Lenkvorrichtung (Control Bar) liegen zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
WEITERE ADRESSEN
Wasserkuppe (Mittelgebirge): www.snowkite.de
Feldberg (Südschwarzwald): www.kiteschule-skywalker.de, www.schwarzwald-tourismus.info
Oberwiesenthal (Erzgebirge): www.snowkiten.de
Bayrischer Wald: www.schneeflocken-rocken.de, www.kite-bar.de
Schlittenfahren 2.0 mit Airboarding
Beim Airboarding rasen wir den Berg auf einer Art Luftmatratze auf dem Bauch liegend und mit dem Helm voraus hinunter und erreichen dabei Geschwindigkeiten, die schlichtweg Spaß machen: Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei etwa 30 bis 40 Kilometern die Stunde – auf langen geraden Pisten kann man auf dem Airboard jedoch auch bis zu 100 Stundenkilometern erreichen! Gesteuert wird das Board durch Gewichtsverlagerung, die durch ein Rippenprofil am Geräteboden erleichtert wird. Die Geschwindigkeit lässt sich durch gezieltes Kurvenfahren drosseln, fürs Bremsen lässt man ganz einfach die Beine schleifen oder stellt das Board quer. Ist es dafür zu spät, übernimmt das Luftkissen eine ähnliche Funktion wie ein Airbag. Da das Board relativ einfach zu steuern ist, sind Vorkenntnisse nicht unbedingt notwendig. Entwickelt wurde das Hightech-Luftkissen von dem Schweizer Joe Steiner, der über zehn Jahre lang an der Erfindung getüftelt hat, bis sie für den Markt bereit war. Das Board wird über ein Ventil per Handpumpe aufgepumpt, hat ein Gewicht von drei Kilogramm und ist zusammengefaltet so klein, dass es ganz einfach im Rucksack verstaut werden kann. Erwerben kann man das Airboard in verschiedenen Ausführungen für Erwachsene und Kinder direkt beim Hersteller (www.airboard.com). Um andere Wintersportler keiner Gefahr auszusetzen, sollte Airboarding nur auf Pisten ausgeübt werden, die speziell dafür ausgewiesen sind. In Winterberg ist dies auf der Snow-Tubing-Bahn der Snow World Züschen möglich. Weitere Pisten, die fürs Airboarding geeignet sind, findet man unter www.airboard.com/de/spotsslopes.
Querfeldein mit Snowfen
Zugegeben, der Anblick ist gewöhnungsbedürftig: Snowfen, auch als Eissurfen bekannt, setzt sich aus dem englischen Wort für Schnee „Snow“ und der beliebten Sommersportart „Surfen“ zusammen und verspricht einen nicht weniger adrenalinhaltigen Spaßfaktor als die Sommerversion. Benötigt wird ein Snowfer – ein mit Kufen ausgestattetes Surfbrett, an dem ein Segel befestigt wird. Erfunden wurde diese Konstruktion 1991 von dem Kanadier Charles Chepregi. Schon bei wenig Wind kann man mit dem Snowfer über zugefrorene Seen oder glatte Schneepisten flitzen. Ob man sich eins der Spezialbretter anschafft oder sein Surfbrett mit Kufen und Segel ausstattet, ist jedem selbst überlassen. Wegen der geringen Reibung zwischen Brett und Schnee kann man beim Snowfen je nach Windlage Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern die Stunde erreichen. Ein großer Vorteil dieses Wintersports ist, dass man hierfür nicht zwingend in die Berge fahren muss. Bei entsprechender Witterung kann überall dort „gesnowft“ werden, wo es Schnee- und Eisflächen gibt. In Deutschland treffen sich die Eissurfer auf dem Berliner Müggelsee, dem Rangsdorfer See oder dem niedersächsischen Zwischenahner Meer. Im Süden sind der Ammersee, Chiemsee und Mergsee beliebte Hotspots der Szene. Und wen es diesen Winter nach Österreich treiben sollte, der kann einen Schnupperkurs in der Eissurfschule Bad Kleinkirchheim/ St. Oswald belegen und dort über die Eisflächen des Brennsees oder Afritzer Sees flitzen. Zu kaufen gibt es Snowfer bei ausgewählten Händlern und unter www.snowfer.com.
Ab in die Zukunft mit Droneboarding
Was man hierfür braucht? Eine leistungsstarke Drohne und ab geht´s! Im Internet kursieren erste Videos, die den Wintersport der Zukunft demonstrieren. Hierbei wird ein Seil an einer Drohne (Quadrocopter beziehungsweise Multicopter) befestigt. Am Ende des Seils wird ein Ring oder gleich eine Halterung – ähnlich der, die beim Kitesurfen verwendet wird – angebracht, an der man sich festhalten kann. Nun stellt man sich auf ein Snowboard oder auf Skier, greift die Halterung und zischt los. Ein Hersteller dieser Drohnen ist das lettische Unternehmen Aerones. In einem Video zeigt das Team, wie es funktioniert: Eine Drohne ist zwar nicht stark genug, einen Menschen hochzuheben, aber stark genug, ihn über eine beschneite Fläche zu ziehen. Hierfür macht man sich die geringe Reibungskraft zwischen einem gleitfähigen Snowboard oder Skiern und einer glatten Oberfläche wie Schnee zunutze. Die Zugkraft des Verbindungsseils zwischen Drohne und Mensch reicht bei flacher Ebene problemlos aus und bringt dem Sportler garantiert eine Menge Spaß. Allen, die Droneboarding auch einmal ausprobieren wollen, sei gesagt, dass man selbstverständlich auch hier auf andere Sportler Rücksicht nehmen und sich nach einer passenden Stelle in der Umgebung erkundigen sollte. Online erhältlich ist die Drohne unter www.aerones.com. Je nach Körpergröße und Gewicht reichen auch schon kleinere Fluggeräte aus, um das Board in Bewegung zu setzen.
TIPP: Ein Gutschein für eine Fahrt im Rennbob-Taxi Winterberg! Bei 130 km/h den Eiskanal hinunterrasen und dabei 60 Sekunden puren Nervenkitzel verspüren – eine Fahrt im schnellsten Taxibob Deutschlands ist garantiert ein unvergessliches Erlebnis. Termine und Tickets finden Sie unter www.olympic-bob-race.de.
Fotos: Jonathan Heyer/Airboard.com, Bernard van Dierendonck/Airboard,com, Airboard.com, G. Sommer/Powerkites.de, Powerkites.de, Ansis Starks/Aerones.com, Thomas Kohler/Eissurfen auf der Müritz