Tropfsteinhöhlen sehen aus, als hätte man sie eigens für ein Fantasyabenteuer errichtet. Doch die meisten Tropfsteinhöhlen sind Millionen von Jahren alt. In ihnen begegnet man den berühmten Stalaktiten und Stalagmiten, deren Unterscheidung immer wieder für Verwirrung sorgt. Die einen – Stalaktiten – hängen von der Decke, die anderen – Stalagmiten – wachsen vom Boden aus. Es kann allerdings passieren, dass sich Stalagmit und Stalaktit treffen und zusammenwachsen – den so entstandenen Tropfstein nennt man dann Stalagnat. Bestaunen kann man diese Wunderwerke der Natur unter anderem in der Dechen-, der Heinrichs- und der Kluterthöhle.
Dechenhöhle

Dechenhöhle

Dechenhöhle Iserlohn, Foto: © Fotostudio Tölle

Die Dechenhöhle in Iserlohn-Letmathe wurde 1868 von Eisenbahnarbeitern entdeckt. Sie hatte bis heute über 14 Millionen Besucher. Die Höhle liegt in dem über 20 Kilometer langen Tropfsteinhöhlenpark des „Grüner Tals“ und gilt als eine der schönsten Höhlen Deutschlands. Grund dafür sind die zahllosen sehenswerten Stalaktiten und Stalagmiten, die für großes Staunen sorgen. Ein beeindruckendes Beispiel ist die rund drei Meter hohe „Palme“, die durch jahrtausendelange Ablagerung des Sinters entstanden ist. Zudem gibt es auf dem 400 Meter langen Führungsweg auch ganze „Tropfsteinwände“ zu sehen, wie zum Beispiel die bekannte „Orgel“, die aufgrund ihrer Form nach dem Musikinstrument benannt wurde. Seit 2015 erstrahlen die wunderschönen Tropfsteine in LED-Brillantlicht. Es lohnt sich, einen Besuch der Höhle mit einem Rundgang durch das Höhlenmuseum zu verbinden. Dort gibt es rund um das Thema „Höhle“ viele spannende Informationen. Die Höhle ist ebenfalls ausschließlich mit einem Führer zu besichtigen. Die Wege sind gut ausgebaut.
dechenhoehle.de // sauerland.com

Tropfsteinhöhlen Dechenhöhle

Dechenhöhle

Dechenhöhle Iserlohn, Foto: © Fotostudio Tölle

Tropfsteinhöhlen Heinrichshöhle

Heinrichshöhle

Heinrichshöhle

Die Heinrichshöhle in Hemer im Sauerland ist Teil des Perick-Höhlensystems und auf über 300 Metern Länge zur Schauhöhle ausgebaut. Sie ist für ihre vielen Knochenfunde eiszeitlicher Tiere berühmt. Es wurden Knochen von Mammut, Steppenbison, Przewalski-Pferd, Wollnashorn, Riesenhirsch, Rentier, Rothirsch, Wolf, Höhlenhyäne und Höhlenlöwe gefunden. Eine Besonderheit ist ein komplett montiertes, 2,35 Meter langes Höhlenbärenskelett. Sinter und Tropfsteine säumen die Wege der Heinrichshöhle. Sie haben sich in erster Linie gegen Ende der Eiszeit in den letzten beiden Warmzeiten gebildet. Die ältesten sind rund 300.000 Jahre alt. Die fantastischen Gebilde tragen Namen wie „Kleine Waschfrau“, „Fisch in der Speisekammer“, „Kölner Dom“, „Bienenkorb“ und „Schiefer Turm von Pisa“. Im hinteren Teil des Höhlensystems befinden sich bis zu 20 Meter hohe Klüfte. Die Heinrichshöhle kann aus Sicherheitsgründen nur im Rahmen einer Führung besucht werden. Sie steht unter Naturschutz und ist ein Bodendenkmal. Die Wege sind gut ausgebaut, mit wenig Stufen, und führen in die einzelnen Höhlenerweiterungen und an den Tropfsteinformationen vorbei. 
hiz-hemer.de // sauerland-hoehlen.de

In der Kluterthöhle in Ennepetal werden die Besucher von unterirdischen Seen, bizarren und geheimnisvollen Gängen und Hallen in ihren Bann gezogen. Besonders faszinierend sind die versteinerten Lebewesen eines ehemaligen Riffes wie z. B. Schwämme, Muscheln und besonders schöne Korallen. Dies alles befindet sich in 380 Gängen von rund 5.800 Metern. Die Kluterthöhle ist vor vielen Millionen Jahren aus einer Auslaugung von Riffkalk entstanden. Sie wurde zum ersten Mal im 16. Jahrhundert historisch erwähnt. Seit vielen Jahren ist die Höhle aufgrund ihrer ganz besonderen klimatischen Bedingungen auch Therapiezentrum, unter anderem für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Im Zweiten Weltkrieg diente die Höhle als Luftschutzraum und bot bei Bombenangriffen Schutz und Sicherheit für bis zu 4.000 Personen. Heute kommen jährlich etwa 44.000 Besucher in die Kluterthöhle. Sie ist aufgrund der konstanten Temperatur das ganze Jahr über ein spannendes Ausflugsziel für die ganze Familie. Wie auch in der Dechen- und Heinrichshöhle ist die Erkundung nur im Rahmen einer Führung möglich.
kluterthoehle.de // ruhr-guide.de

Tropfsteinhöhlen Kluterthöhle

Klutherthöhle

Foto: © Mark Uhlenbruch, AKKH e. V., Tourismus NRW e. V.

Kluterthöhle

Klutherthöhle

Foto: © Mark Uhlenbruch, AKKH e. V., Tourismus NRW e. V.