Wann haben Sie das letzte Mal in den Himmel geschaut und nach Sternen gesucht? Und wie viele konnten Sie dann mit bloßem Auge sehen? Das erkennbare Weltall umfasst zig Trilliarden Sterne. Eine unfassbare Menge, aus der man ohne optische Hilfsmittel eine Auswahl von maximal rund 5.000 Leuchtpunkten erkennen kann – doch dafür braucht der Nachthimmel optimale Bedingungen. Es muss natürlich dunkel sowie wolkenlos sein und es darf kein Vollmond herrschen, denn dann kommen die schwach leuchtenden Sterne nicht mehr zur Geltung. Nur dort, wo es keine Laternen oder andere Lichtquellen gibt, sind die weniger hellen Sterne zu sehen. Ein solcher Ort ist in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen schwer zu finden. Im Zeiss Planetarium Bochum ist man unabhängig von Nachthimmel, Wetter und vollem Mond und sieht viel mehr als die mit bloßem Auge sichtbaren Sterne.

Das Planetarium Bochum wurde 1964 eröffnet und ist heute in seiner technischen Ausstattung eines der modernsten Planetarien weltweit. Unter seiner Kuppel lässt sich ganz bequem von einem der 260 Sessel aus der Sternenhimmel beobachten. Der Tag wird zur Nacht und das Weltall ist zum Greifen nah. Selbst wenn es draußen regnet und stürmt, leuchten drinnen die Sterne vom Himmel und ganz neue Welten eröffnen sich.

Im Zentrum des Planetariums ist der modernste Projektor der Welt im Einsatz. Die vom Zeiss Universarium IX projizierten Sterne sind außerordentlich hell, sehr scharf und rein weiß. Die hellsten Sterne, die auch in der Natur auffällige Färbungen zeigen, werden entsprechend rötlich, gelblich oder bläulich dargestellt. Es sind genauso viele Sterne zu sehen, wie man sie mit bloßem Auge unter besten Beobachtungsbedingungen und im freien Weltraum beobachten kann. Milchstraße, Sternhaufen, Nebel und Galaxien werden mit hohem Detailreichtum abgebildet. Animierte Sequenzen verdeutlichen kosmische Zusammenhänge und der Blick geht über den mit bloßem Auge sichtbaren Himmel weit hinaus ins All. Der Projektor simuliert den Himmel zu jeder beliebigen Zeit und an jedem Ort der Erde.

Das Planetarium ist außerdem mit einem der modernsten Ganzkuppelprojektionsysteme der Welt ausgestattet. Acht VELVET Projektoren von Zeiss sorgen für ein riesiges, digitales und bewegtes Bild. Die Videoprojektion kann den optischen Sternhimmel überlagern, ohne dessen Brillanz zu stören. Astronomische Objekte wie beispielsweise Gasnebel und Galaxien erscheinen, als wären sie in den samtschwarzen Tiefen des Alls eingebettet. Landungen auf Planeten sind möglich und auch die Erde erscheint in ganz neuem Licht. Als Besucher erfahren wir hier sehr bildhaft und eindrücklich, dass wir Menschen untrennbar mit dem All verbunden sind.

Im Planetarium arbeitet ein Team aus Astronomen, Technikern und Grafikern daran, dass es immer wieder neuen Shows gibt – für Kinder und Erwachsene, stets aktuell, informativ und unterhaltsam. Die Besucher verfolgen, wie Sterne entstehen und vergehen und erfahren, dass alle Stoffe, aus denen wir bestehen, in ferner Vergangenheit im Inneren riesiger Sterne.

Ausgangspunkt jeder Show ist natürlich der Sternenhimmel. Dabei werden im Bochumer Planetarium die wichtigsten Sternbilder gezeigt und erklärt. Jede Veranstaltung hat zusätzlich ein eigenes großes Thema, das genauer beleuchtet wird. Zum Beispiel: „Faszinierendes Weltall“, „Vom Urknall zum Menschen“ und „Ferne Welten – fremdes Leben“.

Das Planetarium ist aber nicht nur ein Ort des Wissens, an dem namhafte Himmelskundler und Astronomen von ihrer Arbeit berichten, sondern es bietet auch Raum für Entspannung. Regelmäßig werden Musik-Shows angeboten, in denen man unter einem traumhaften Sternenhimmel dem Alltag entfliehen und zu musikalischen Klängen verschiedener Stilrichtungen in die Weite des Alls reisen kann. Hörspiele, Lesungen, Vorträge und Konzerte vervollständigen das Programm.

Das Zeiss Planetarium wurde in den 1960er Jahren nach Plänen von Karl-Heinz Schwarze, damaliger Leiter des Bochumer Hochbauamtes, gebaut und steht seit 2005 unter Denkmalschutz. Seit der Eröffnung blieben die Fußböden, Garderobenmöbel, die Sitzgelegenheiten im Umgang und die Holzvertäfelungen im Originalzustand erhalten. Charakteristisch für das Planetarium ist der 15 Meter hohe, kuppelförmige Zentralbau. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 40 Metern und besteht aus einer auf drei Punkten gelagerten Stahlbetonschale. Sie trägt sich selbst. Im vergangenen Jahr haben mehr als 240.000 Menschen das Planetarium besucht und es fanden mehr als 2.300 Veranstaltungen statt.

www.planetarium-bochum.de