Abenteuer mit viel Adrenalin und toller Aussicht
Schwindelfrei sollte man sein, wenn man eine der längsten Hängeseilbrücken Deutschlands betritt. Eine Tagesausflugslänge von Köln und Bonn entfernt, schwebt die Brücke in 100 Metern Höhe über dem Mörsdorfer Bachtal im Hunsrück. 360 Meter lang stellt der Weg über die Geierlay-Brücke eine echte Mutprobe dar.
Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück
Foto: © Dominik Ketz / Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH
Der Gang über die Geierlay-Brücke ist nicht unbedingt etwas für Menschen mit Höhenangst. Sie zu betreten, kostet Überwindung. Denn: 360 Meter können ganz schön lang sein, wenn unter einem zunächst einmal nichts ist und das Ende des Weges nicht zu sehen ist. Aber es ist ein besonderes Erlebnis, das die Besucher erwartet, verbunden mit reichlich Nervenkitzel und Magengrummeln. Die Brücke wurde als unversteifte Konstruktion ausgeführt. Vorbild ist die sogenannte nepalesische Hängeseilbrücke.
Und so ist die Brücke konstruiert: Der Laufsteg der Geierlay besteht aus Douglasie. Die Planken wurden auf den Hängekonstruktionen verschraubt. Zur Absturzsicherung hat man parallel zum Laufsteg Geländerseile gespannt, an die Maschendraht befestigt wurde.
Geierlay Hängebrücke
Foto: © Ortsgemeinde Mörsdorf, Ingo Börsch
Am Anfang und Ende der Brücke sind Pylone montiert, die die Umlenkkräfte der Tragkabel zu den Fundamenten lenken. Zwei Schwerlastanker stellen die Verankerung der Tragseile und Windabspannungen sicher. Sie sind je nach Anforderung und Untergrund bis zu 25 Meter tief in den Felsen gebohrt und verpresst. Damit sich die Hängebrücke auch bei starkem Wind nicht überschlägt, hat man sie auf beiden Seiten mit einer Windabspannung stabilisiert. Dadurch schwingt die Brücke auch weniger.
Hängebrücke Geierlights
„Geierlights“ · Foto: © Ortsgemeinde Mörsdorf, Ingo Börsch
Die Passage über die Hängeseilbrücke lässt sich übrigens mit verschiedenen Wanderwegen verknüpfen. Klassiker ist die knapp sechs Kilometer lange Geierlay-Schleife, die als Rundweg vom Besucherzentrum Mörsdorf über die Hängeseilbrücke und einen Abschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs wieder zurück zum Ausgangspunkt führt. Wer sich nicht über die Brücke traut, hat jederzeit die Möglichkeit, über eine Abkürzung wieder an den Ausgangspunkt zu gelangen. Für die anderen ist der Weg über das Mörsdorfer Bachtal ein unglaubliches Erlebnis mit einem fantastischen Blick – und Gänsehautfeeling inklusive.
