Hair & Beauty Hagemann gehört seit 25 Jahren zu den Top Friseursalons in Bonn. Zeit für ein Gespräch über die Leidenschaft am Beruf, die Situation Auszubildender und die Trends der Saison.
Michael Hagemann, Inhaber Hair & Beauty Hagemann

Michael Hagemann, Inhaber Hair & Beauty Hagemann

Was ist das Besondere an einer Ausbildung bei Hair & Beauty Hagemann?
Unser Konzept beinhaltet eine interne, zweiwöchige Schulung vor dem eigentlichen Ausbildungsstart. Im Anschluss kommen die zukünftigen jungen Friseure und Friseurinnen bis zum offiziellen Ausbildungsbeginn jeden Donnerstag zu uns in den Salon, bringen ein Model mit und üben daran die Standards wie Augenpflege, Maniküre, Fönen und natürlich Kopfmassage. Bis zum 1. August haben wir ihnen dann schon so viel vermittelt, dass sie unsere Kunden professionell bedienen können. Es sind dann direkt Assistenten.

Was muss ein junger Mensch mitbringen, der Friseur werden möchte?
Die Ausbildung zum Friseur ist im ersten Lehrjahr sehr hart. Man muss sehr viel lernen und bereit sein, dafür einen Teil seiner Freizeit zu opfern. Die Wochenenden gehen oftmals für Weiterbildungen drauf. Nur wer viel übt, hat die Chance, ein guter Friseur zu werden. Das heißt: Man benötigt Ehrgeiz, Motivation, Ausdauer und viel Leidenschaft.

Es wird immer gesagt, dass Friseure schlecht bezahlt werden …
Viele Friseure werden schlecht bezahlt, aber grundsätzlich hat jeder eine Chance, „vernünftiges“ Geld zu verdienen. Voraussetzung ist, dass man in einem professionell arbeitenden Salon angestellt ist, in dem Preis und Leistung stimmen. Wenn man eine gute Preiskalkulation hat, kann man ein gutes Gehalt bezahlen. Eine gute Masterstylistin verdient zwischen 3.500 und 4.000 Euro brutto. Das ist in allen guten Salons Standard. Außerdem muss es Aufstiegschancen geben. Das motiviert. Bei uns zum Beispiel gibt es Juniorstylisten, Stylisten, Topstylisten und Masterstylisten.

Wie verläuft eine Ausbildung im Friseurhandwerk?
Wir halten uns nicht an die vorgegebenen Standards der Handwerkskammer. Durch unser Konzept ist die Ausbildung eigentlich nach einem Jahr zu Ende, danach geht es nur noch ums Üben. Im ersten Lehrjahr lernen unsere Auszubildenden Strähnchentechniken, Herren- und Damenhaarschnitte. Dann heißt es: üben, üben und üben.

Es gibt in Bonn und Köln Friseursalons wie Sand am Meer. Worin sehen Sie die größten Herausforderungen?
Es gibt zwar Friseure wie Sand am Meer, aber nur wenige im Premiumbereich. Wir haben in Bonn mehr als 380 Friseursalons, darunter nur wenige Topsalons. Es ist sehr schwer, sich in diesem Segment zu bewegen. Man braucht stets die besten Mitarbeiter, die den Ehrgeiz haben, immer die beste Leistung zu erbringen. Es ist einfacher Nullachtfünfzehn-Mitarbeiter zu finden, die dann in der Tat nicht so gut verdienen.

Eine persönliche Frage: Würden Sie diesen Beruf noch einmal wählen?
Auf jeden Fall. Es ist anstrengend, aber auch sehr schön, wenn man miterlebt, wie sich Auszubildende entwickeln. Das macht mich stolz und glücklich.

Ein Styletipp: Was ist in diesem Sommer in?
Es gibt für diesen Sommer, was die Haarschnitte betrifft, keine besonderen Trends. Anders sieht es bei der Haarfarbe aus, da gibt es viele Möglichkeiten. Dabei ist Natürlichkeit absolut „in“. Die Haare sollen wie von der Sonne geküsst aussehen – eine große Herausforderung für jeden Friseur. Wichtig sind gepflegte Haare – gerade wenn man die Haare färbt. Und da muss der Kunde auch zuhause mithelfen.

michael-hagemann.de

Fotos: Hair & Beauty Hagemann, iStockphoto/CoffeeAndMilk