Das Kameha Grand Bonn ist ein Lifestyle-Hotel mit internationalem Flair und dennoch mit Bonn und im Rheinland tief verwurzelt. Jetzt setzt das exklusive Fünf-Sterne-Haus ein ganz besonderes und genussreiches regionales I-Tüpfelchen, indem es für den Sommer einen eigenen Hauswein selbst kreiert – mit Weinen und dem Know-how des Rhöndorfer Weinguts Pieper.

Schauplatz Weinkeller. Während draußen das Wasser vom Himmel fällt, über uns der Drachenfels thront, füllt Juniorchef Felix Pieper jungen Riesling aus dem Stahlfass in die Gläser. Gemeinsam mit Dominique Ewerth, F & B Director im Kameha Grand Bonn, Nader Mohammadi, Cluster Marketing & Media-Creation Specialist, sowie Norman Wente-Müller, ab 1. Mai Sommelier im Kameha Grand Bonn, sucht er die Weine aus, aus denen der neue Sommerwein verschnitten wird. Das bedeutet: probieren, bewerten, wieder probieren und erneut bewerten …

 

„Ich stelle ihn mir frisch vor, mit einer Note von Zitrus, und er soll Lust auf mehr machen.“

 

Fruchtig und trocken soll der neue Sommerwein werden, den die Gäste an lauen Sommerabenden und mit Blick auf die Rheinlandschaft genießen können. „Ich stelle ihn mir frisch vor, mit einer Note von Zitrus, und er soll Lust auf mehr machen“, erklärt Norman Wente-Müller, der zuvor in der Villa Kennedy in Frankfurt als Restaurant-Manager tätig war.

Weingut Pieper und Kameha Grand BonnZunächst geht es darum, den passenden Basiswein zu finden, der dem fertigen Produkt Körper und Säure verleiht. Pieper empfiehlt für die Basis eine Komposition aus drei verschiedenen Lagenrieslingen, die dann mit weiteren Weinen verschnitten werden, um den künftigen Weißwein fruchtiger werden zu lassen. Der Önologe gibt einige Prozent Ehrenfelser hinzu, eine Neuzüchtung aus Riesling und Knipperlé. Der grünlichgelbe Wein hat ein feinduftiges, traubiges Aroma von Apfel, Grapefruit, Pfirsich und Aprikose. „Die trockene Ehrenfelser Spätlese sorgt für die würzig-florale Note“, betont Felix Pieper, der seit 2007 die Drachenfelsweine mit seiner Handschrift prägt. Für die Abrundung am Gaumen kommen einige Prozent eines restsüßen Bukettweins hinzu. Dieser sorgt für eine verspielte Frucht. Mundfülle, Länge und Cremigkeit werden der Cuvée durch einen im Barriquefass ausgebauten Weißwein verliehen.

Vorsichtig wird der Verschnitt gekostet. Für den ersten Versuch nicht schlecht, befinden die Weinexperten, aber es geht sicherlich noch besser. Die Meinungen gehen auseinander. Es wird diskutiert, probiert, neu gemischt und nach und nach entsteht ein Wein, der alles hat, was ein Sommerwein braucht. Er ist frisch, nicht zu schwer, hat eine angenehme Säure und schmeckt herrlich fruchtig. Die genaue Zusammensetzung bleibt ein Geheimnis. Es wird nur so viel verraten: Die Cuvée heißt 7rocks – benannt nach dem Siebengebirge und den sieben verschiedenen Weinen, die es in den Sommerwein geschafft haben.

 

 

Das Weingut Pieper

Das Weingut Pieper baut seit Generationen an den Hängen unterhalb des sagenumwobenen Drachenfelses zehn Weißwein- und zwei Rotweinsorten an. Sie werden alle unter der Lagenbezeichnung „Drachenfels“ vermarktet. Der gesetzlich geschützte Rotwein wird als „Drachenblut“ weltweit exportiert. Das Weingut ist mit mehr als neun Hektar Anbaufläche nach eigenen Angaben das größte Weingut in Nordrhein-Westfalen.

Die Weinbergslagen sind überwiegend nach Süden und Südwest ausgerichtet. Diese Exposition hat den Vorteil einer schnellen und langen Erwärmung im Verlaufe des Tages. Auch der Rhein dient als großes natürliches Wärmereservoir, durch das die Vegetation an den Hängen wesentlich gefördert wird.

Die Reben rund um den Drachenfels gedeihen auf Trachytböden. Trachyt ist ein massives dichtes vulkanisches Ergussgestein. Die Böden sind gut erwärmbar, was sich fast in jedem Jahr in einer sehr guten Traubenreife widerspiegelt. Der hohe Kaliumgehalt im Boden führt zu einer Abpufferung, so dass auch die Säuren im Wein schon frühzeitig rund und harmonisch schmecken.

Das Weingut Pieper achtet darauf, seine Reben nicht überzustrapazieren. Dies hat zwar weniger Ertrag zur Folge, dafür sind die Weine aber reich an Aromen und Komplexität. Eine schonende Handlese, Traubenselektion am Stock sowie der Transport in kleinen Behältern sind weitere Grundsteine, um ein Maximum an Qualität aus dem Weinberg bis in den Keller zu bewahren. Am Weingut angekommen, werden die gelesenen Trauben unverzüglich verarbeitet und mit modernster Keltertechnik schonend gepresst.

www.weingut-pieper.de

 

Titelfoto: Ein wenig Riesling: Dominique Ewerth, Norman Wente-Müller, Nader Mohammadi und Felix Pieper (v. l.) beim Verkosten der Rieslingweine.
Fotos: Weingut Pieper, P. M. J. Rothe (2)