Der Haustyp Bungalow scheidet die Geister. Die einen finden ihn spießig, die anderen kennen ihn nur als Ferienhaus mit Blick auf Deich oder See, die dritte Gruppe ist begeistert und nennt den Bungalow in einem Atemzug mit der Architekturmoderne und Architekten wie Mies van der Rohe, Richard Neutra und Sep Ruf. Der Bungalow ist ein Phänomen, das in Westdeutschland in den 1960er Jahren im Trend lag. Jetzt sind die eingeschossigen Bauten wieder im Kommen und werden zum idealen Zuhause für jede Lebenssituation.
Einer der berühmtesten Bungalows ist der sogenannte Kanzlerbungalow, den Sep Ruf in Bonn als Wohn- und Empfangsgebäude des Bundeskanzlers errichtete. Der Stahlskelettbau ist zwischen 1963 und 1966 entstanden und erfreute sich bei den diversen Bundeskanzlern ganz unterschiedlicher Beliebtheit. Ludwig Erhard liebte ihn, Konrad Adenauer soll von ihm überhaupt nicht angetan gewesen sein und Helmut Kohl lebte in ihm 16 Jahre und konnte sich kaum von ihm trennen. Zwischen 2007 und 2009 sanierte und restaurierte die Wüstenrot Stiftung den Kanzlerbungalow, der „(…) zu den herausragenden Bauten der deutschen Nachkriegsmoderne“ gehört, „in dem Zeitgeschichte geschrieben wurde“.
Die Bungalows der 1960er Jahre sind heute für viele moderne Einfamilienhäuser Vorbild. Stufenlos sind sie optimal für Jung und Alt geeignet und überzeugen durch ihre offenen Grundrisse. Wer ein großzügiges Wohnen liebt und sich nicht durch tragende Wände einschränken lassen möchte, für den ist ein Bungalow die richtige Wahl. Seine Klarheit passt gut in unsere Zeit. Große Glasfronten zum Garten hin ermöglichen eine direkte Verbindung zur Natur und machen die Räume lichtdurchflutet. Moderne Sonnenschutzsysteme verhindern, dass sie sich an heißen Tagen aufheizen. Klassische Bungalows verfügen über ein Flachdach, doch auch andere Dachformen sind möglich.
Anders als mehrgeschossige Einfamilienhäuser benötigt der ebenerdige Bungalow in der Regel ein etwas größeres Grundstück. Dies bedeutet mehr Kosten, erlaubt aber gestalterisch – auch was die Gartenplanung und das Anlegen von lauschigen Sitzplätzen und Terrassen betrifft – größere Freiheiten und Möglichkeiten.
Der Fantasie sind bei Bau eines Bungalows kaum Grenzen gesetzt. Mona und Klaus Wolbert haben diesen Vorteil für sich zu nutzen gewusst. Sie wählten bei dem Fertighausanbieter FingerHaus das Hauskonzept NIVO und veränderten es so stark, sodass es genau ihren Bedürfnissen entsprach – inklusive Pool und Bouleplatz. Wichtig war dem Paar eine Geschosserhöhung um 20 Zentimeter, sodass die Decken 2,65 Meter hoch sind und die bodentiefen Fenster 2,30 Meter. So entstand ein lichtdurchflutetes Zuhause mit rund 150 Quadratmetern Wohnfläche. „Die hohen Räume wirken so luftig, fast wie im Altbau“, sagen die beiden. Das Konzept von NIVO ist äußerst flexibel und auch das Dach ist wählbar. Den Bungalow gibt es mit Walm- oder Flachdach, was den Charakter des Hauses bei gleichem Grundriss völlig verändert. www.fingerhaus.de
Moderne trifft Natur, heißt es bei diesem Bungalow, der direkt an einem See liegt. Bei der Planung des Hauses lag der Fokus auf einer zeitlosen Architektur mit klaren Linien und unter Einbeziehung der Natur. Das Design ist schnörkellos und die bei einem klassischen Bungalow eher ungewöhnliche Holzfassade sehr filigran. Zur Straßenseite ist das Gebäude eher geschlossen, öffnet sich dann aber zur Seeseite. Der Gemeinschaftsteil des Hauses – Koch-, Wohn-, Essbereich, Terrasse und Garten ist offen und einladend. Die Schlafzimmer und das Badezimmer sind so angeordnet, dass ein eigener Bereich entsteht. Das Energieeffizienzhaus erzielt mit seinen 37 Zentimeter starken Wänden, einer Pelletheizung und einem Kaminofen äußerst niedrige Heizkosten. www.baufritz.de
Mit seiner hellen Fassade und den teilweise bodentiefen Fenster wirkt der Bungalow von Nordhaus sehr einladend. Das Haus hat eine Gesamtfläche von rund 131 Quadratmetern und verfügt über ein Wohn-/Esszimmer sowie ein Schlafzimmer, das durch das Ankleidezimmer mit dem Bad verbunden ist. Außerdem gibt es ein Arbeitszimmer, eine großzügige Diele, ein Gäste-WC und eine zum Wohnbereich hin offene Küche und einen Technikraum. Die geschickte Raumaufteilung bietet viel Freiraum und nutzt die vorhandene Fläche optimal aus. www.nordhaus.de
ebenLeben heißt das neue Haus- und Wohnraumkonzept von WeberHaus und gibt damit gezielt eine Antwort auf den demografischen Wandel: „Unser Konzept ebenLeben richtet sich nicht ausschließlich an Bauherren in der zweiten Lebenshälfte. Eine barrierefreie Immobilie könnte man auch als ein ‚An-alles-gedacht-Haus’ bezeichnen – ein modernes und gleichzeitig zukunftsfähiges Eigenheim, das Vorteile für alle Altersklassen bereithält“, sagt Siegfried Lettko, WeberHaus Produktmanager. Der neue Flachdachbungalow zeigt eine von vielen Möglichkeiten, wie das Konzept ebenLeben umgesetzt werden kann. Jeder Bereich des 145 Quadratmeter großen Hauses ist ohne Hindernisse erreichbar. Der Wohn- und Essbereich ist offen und großzügig. Die vollverglasten Winkelfassaden, deren Rahmen vollständig in Boden, Wand und Decke verschwinden, schaffen ein lichtdurchflutetes Ambiente und erweitern den Wohnraum sowie das Schlafzimmer hinaus auf die glasüberdachte Terrasse und ins Grüne. Ein weiterer Raum im Eingangsbereich plus ein separates Bad schaffen Platz und Privatsphäre für Gäste oder eine Betreuungsperson.
www.weberhaus.de
Fotos: Wolkenkratzer/Wikimedia Commons, Fingerhaus (2), Baufritz (3), Nordhaus, Weberhaus (3)