Rauf aufs Fahrrad, raus in die Natur und die Berge bezwingen – abseits geteerter Straßen, querfeldein, über Schottenpisten, bergauf und bergab. Mountainbiken ist im Vergleich zum traditionellen Radsport noch relativ jung, liegt aber voll im Trend. Es ist Sport, Genuss und Entspannung zugleich. Mountainbikes fährt man nur zum Spaß, als Fitnesstraining oder auch als Leistungssport.

Der Frühling ist für viele Mountainbiker die schönste Jahreszeit. Es ist noch nicht so warm und die Natur präsentiert sich in frischen grünen Tönen. Wunderschön ist es, an solchen Tagen aufs Rad zu steigen und mit dem Bike loszufahren. Weg von Straßen, Häusern sowie Hektik, Zeitdruck und Stress. Die Herausforderungen heißen jetzt, komme ich mit dem Bike den Berg hoch oder muss ich schieben und habe ich das Rad bei der Abfahrt unter Kontrolle? Mit dem Mountainbike kommt man beinahe überall hin, zu Zielen, die für die breite Masse nicht erreichbar sind. Vorausgesetzt: Man verfügt über die notwendige Kraft, Kondition, Geschicklichkeit und Balance. Doch grundsätzlich gilt, wer Fahrrad fahren kann, der kann auch Mountainbiken lernen. Hilfreich sind Fahrtechniktrainings, hier erhält man wertvolle Tipps.

Man kann es kaum glauben, aber die ersten Mountainbikes waren für den Einsatz im Gelände völlig ungeeignet. Bergauf wurde geschoben und dann ging es in rasantem Tempo und nur mit Rücktrittsbremse ausgestattet downhill. Für die Urväter des Mountainbikes war es zunächst eine Mutprobe, aus der dann später ein Wirtschaftszweig wurde und der aus Gary Fisher, Joe Breeze, Tom Ritchey und Charles Kelley wohlhabende Unternehmer machte. Vom Hippie zum Millionär.

Die Bikes der Freaks aus Kalifornien eroberten schnell die ganzen USA und von dort rollte der Trend auf Stollenreifen in viele andere Länder. Die Mountainbikes von heute haben mit ihren Vorfahren nicht mehr viel gemeinsam. Aus Schrott wurde ein Hightechprodukt. Scheibenbremsen, integrierte Federung, Handschaltung mit Zahnkränzen und Ketten sind mittlerweile Standards, von denen Fisher, Breeze und Co. in ihren Anfängen höchstens träumen konnten.

So wie die Ansprüche höher geworden sind und sich die Technik weiterentwickelt hat, sind auch die Mountainbikes spezieller geworden. So ist Mountainbike lediglich der Oberbegriff, unter dem unterschiedliche Räder angeboten werden. Die Kategorien auseinanderzuhalten, ist nicht leicht, da die Hersteller ihre Mountainbikes unterschiedlich bezeichnen und auch immer wieder Unterkategorien bilden. Grob, könnte man sagen, gibt es folgende Typen: Enduro Bike, All Mountain, Marathon Mountain, Cross-Country-Räder und Freerider. Mit einem großen Einsatzspektrum ist das All Mountain Bike der Allrounder. Es ist möglichst leicht, hat einen großzügigen Federweg und eine robuste Ausstattung. Enduro Bikes sind abfahrtsorientierter. Die Sitzposition ist aufrecht, der Federweg ist etwas länger als beim All Mountain. Marathon Mountain Bikes eignen sich für ausgedehnte Touren, Mehrtagesrennen und Alpencross. Die Sitzposition ist sportlich komfortabel, der Federweg ist kürzer als beim All Mountain Bike. Diese Bike-Kategorie ist die richtige Wahl für sportliche Fahrer, bei denen es gerne bergauf und bergab geht. CrossCountry-Räder sind sehr leicht. Der Federweg ist noch kürzer als der des Marathon Bikes. Sie eignen sich für Touren, Race, querfeldein und Cross Country. Freerider werden in erster Linie für sportliche Darbietungen eingesetzt, zu denen auch Sprünge gehören. Alle Freerider sind für steile Abfahrten im Gelände geeignet, lassen allerdings nur bedingt den Aufstieg auf steile Berge zu.

Neueinsteiger beim Mountainbiken sollten sich beim Kauf eines Bikes vom Fachhändler beraten lassen. Generell gilt: Man muss sich auf dem Rad wohlfühlen. Das Aussehen des Bikes ist erst einmal zweitrangig. Wie bei jedem Sport ist die richtige Funktionskleidung von Vorteil. Sie ist etwas teurer, man hat aber auch mehr davon. Zur Grundausstattung gehören eine Radhose mit Sitzleder, ein Funktionsunterhemd, das den Schweiß nach außen abgibt, ein Trikot möglichst mit Taschen, eine Weste mit Windstoppermaterial vorne und natürlich ein Helm. Ohne Helm geht gar nicht!

Passen Bike und Ausrüstung, kann`s rausgehen in die Natur. Doch darf man überall fahren? Grundsätzlich erlaubt das Bundeswaldgesetz das Betreten des Waldes auch für Radfahrer. In Naturschutzregionen und Landschaftsschutzgebieten ist das Radfahren abseits von Straßen und Wegen verboten. Damit Natur und Umwelt nicht unter die Räder kommen, sollte man sich daranhalten und rücksichtsvoll verhalten, dann steht einem ungetrübten Mountainbiken nichts mehr im Wege.

Bonn und die großräumige Umgebung bieten viele schöne Bike-Reviere für jede Fahrstärke. Angefangen beim Ennert über den Venusberg und Kottenforst, das Siebengebirge, Ahrtal bis hin zur Eifel und zum Westerwald. Einsteiger und Profis finden dort ideale Bedingungen und tolle Trails mit steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten. 

Eine Auswahl interessanter Links:
team7hills.wordpress.com
frosthelm.de
gps-tour.info
mtb-muenstereifel.de
mountainbike-magazin.de

Fotos: pixabay.com