Elif Grabe strahlt. Sie hat es geschafft! Vor fünf Jahren begann die 23-Jährige ihre Ausbildung zur Friseurin im Salon Hagemann. Seit drei Jahren arbeitet sie nun als „fertige“ Gesellin – Stylistin genannt – im Bonner Premiumsalon. Ihr Ziel: „In diesem Jahre möchte ich es hier noch zur Topstylistin schaffen.“ Elif über ihren anstrengenden, aber glücklichen Weg zum Ziel.
Elif, wie war der Start Ihrer Friseurkarriere?
Ich habe damals zunächst ein Berufsgrundschuljahr im medizinischen Bereich gemacht. Bis ich merkte, dass diese berufliche Richtung nicht zu mir passte. Meine Berufsschullehrerin gab mir den Tipp, mich doch einmal im kosmetischen Umfeld umzuschauen. Daraufhin habe ich ungefähr fünf Vollzeitpraktika in völlig verschiedenen Friseurbetrieben gemacht: in einem kleinen Salon, einem Billig-Friseur, einem großen Salon …
Und dann kam Michael Hagemann …?
Ich habe im Salon Hagemann ein zweiwöchiges Praktikum gemacht. Nach Ende des Praktikums habe ich Michael Hagemann geschrieben, dass ich in seinem Salon keine Ausbildung machen möchte. Mir lagen damals noch drei weitere Angebote vor. Zum Glück hat mich Michael Hagemann angerufen und gefragt, ob wir uns mal in einem persönlichen Gespräch über meine Entscheidung unterhalten könnten. Wir haben uns also getroffen. Er wollte mich nicht überreden, bei ihm eine Ausbildung zu machen, aber er stellte mir eine interessante Frage: „Elif, was hast du während des Praktikums bei uns gelernt? Und was in den anderen Salons?“ Das hat mich nachdenklich gemacht.
Was genau war der Unterschied zu den Vollzeitpraktika in den anderen Betrieben?
Eigentlich war fast alles anders. In den anderen Salons musste ich vor allem Haare waschen, Kaffee kochen und putzen. Während meiner zwei Wochen bei Hagemann habe ich dagegen enorm viel gelernt: Ich wusste, wie man eine Ansatzfarbe aufträgt, habe erfahren, wie man Kunden empfängt, konnte eine Maniküre machen und eine komplette Augenpflege.
Und das nach nur 14 Tagen …
Ja, deshalb dachte ich auch zunächst, ich sei den Ansprüchen nicht gewachsen. Aber Michael Hagemann ist total spitze im Motivieren. Hinzu kommt: Wir sind einfach ein ganz tolles Team. Da gibt es keine Zickereien, wir reden alle miteinander, klären Unstimmigkeiten selbst und unterstützen uns gegenseitig, wenn jemand im Stress ist.
Wie war dann Ihre Lehrzeit?
Anstrengend. Und toll. Ich habe eine private Berufsschule mit Blockunterricht besucht und konnte die Lehrzeit auf zwei Jahre verkürzen. In dieser Ausbildung habe ich unglaublich viel gelernt! Wenn ich gefegt oder aufgeräumt habe, hat Michael immer gesagt: „Das ist nicht dein Job. Jeder macht hier seinen Platz selbst sauber. Übe lieber.“
Wie war das für Sie?
Na ja, ich muss dazu sagen, dass für das Üben recht viel Freizeit draufging, weil ich oft auch an freien Tagen Modelle geschnitten oder gefärbt habe. Aber von nichts kommt eben auch nichts. Das war mir schnell klar. Der Vorteil dieses vielen Lernens und Übens war, dass ich schon nach kurzer Zeit am Kunden arbeiten durfte. Wir haben im Salon 1 ½ Stunden Zeit für eine Ansatzfarbe bei einer Kundin. Wir Azubis tragen die Farbe auf und verwöhnen dann die Kundin während der Einwirkzeit mit z. B. Kopf- oder Handmassagen, Augenpflege oder Maniküre. Das macht natürlich viel Spaß.
Sie haben also selbstständig Kunden bedient?
Ja. Wir durften fast alles außer schneiden. Am Ende des zweiten Lehrjahrs haben wir sogar schon Strähnen oder Balayage-Techniken machen dürfen.
Bringt das neben Spaß auch mehr Geld?
Wir Mitarbeiter haben im Salon alle einen Provisionsanspruch. Weil ich viele Sachen machen konnte, habe ich natürlich auch mehr verdient als nur meinen Azubilohn. Hinzu kam, dass Kundinnen, um die man sich 1 ½ Stunden kümmert und die man sverwöhnt, auch gern Trinkgeld geben. Jetzt, ein Jahr nach der Lehre, profitiere ich davon, dass ich mir schon während der Lehrzeit einen Kundenstamm aufgebaut habe. Ich bin heute gut ausgelastet. Aber ich lerne immer noch viel. Wir können hier viele Seminare besuchen und haben so die Chance, auch innerhalb des Betriebs immer weiter zu kommen.
Was empfehlen Sie jungen Schulabgängern, die Friseur oder Friseurin werden möchten?
Macht mehrere Praktika! Lernt den Beruf kennen und schaut, welcher Betrieb zu euch passt. Zu mir wurde früher oft gesagt: Wer nichts wird, wird Friseur. Das stimmt ganz und gar nicht! Aber ich muss zugeben: Erst bei Michael Hagemann habe ich gesehen, welche tollen Seiten der Beruf hat. Wenn man ehrgeizig und bereit ist zu lernen, ist das ein Traumjob, in dem man gutes Geld verdienen kann. Ganz wichtig ist es aber auch, sich rechtzeitig für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Für dieses Jahr sind bei uns schon alle Plätze besetzt. Wer 2020 einsteigen möchte, sollte möglichst bald schon, seine Bewerbung abgeben.
Fotos: Hair & Beauty Hagemann (2)