Die Natur zieht zu Hause ein

Köln und die Internationale Möbelmesse: Das gehört zusammen wie Köln und der Dom. In diesem Jahr fand die imm cologne endlich wieder an ihrem angestammten Termin im Januar statt und war einmal mehr der Hotspot für Wohntrends. Die imm cologne 2024 hat ihre Aufgabe erfüllt, was aber erwartet uns nun in den kommenden Monaten?

Das schlichte und fröhliche Design von Roopa zeichnet sich durch subtile, raffinierte Details aus. Dank der klaren Formensprache lässt sich der Tisch problemlos kombinieren. Der Kontrast zwischen mattem Gestell und glänzender Tischplatte ist raffiniert. Roopa ist zu Recyclingzwecken vollständig zerlegbar. arper.com

Die Zeichen stehen auf Natürlichkeit. Es dominiert der Wunsch, sich die Natur ins Haus zu holen. „Wir spüren eine starke Vorliebe für Natürlichkeit – und daraus abgeleitet einen Trend zu Naturtönen, natürlichen Materialien wie Holz und Stein sowie runden und organischen Formen“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie, im Vorfeld der imm cologne in einer Pressemitteilung fest. Es ist zudem mit einem Wandel in der Wohnkultur zu rechnen. Die Grenzen zwischen den Wohnbereichen fallen. Im Zentrum unseres Zuhauses steht ein vielseitig nutzbarer Raum, der nicht nur als Wohn-, sondern auch als Arbeitsraum fungiert. Das Badezimmer wird zur privaten Wellnessoase, die Küche zum „Indoor Garden“ und der Garten zum erweiterten „grünen Wohnzimmer“. Trends, die nicht ganz neu sind, sich aber manifestieren und die die Möbelhersteller durch innovative Einrichtungskonzepte auf eine neue Wohlfühlebene bringen.

Ein weiteres zentrales Thema bleibt nachhaltiges Wohnen. Man setzt verstärkt auf Produktkreisläufe, um die Nutzung und Lebensdauer von Möbeln zu verbessern. Tische, Stühle und Sofas werden aus wiederverwendeten Reststoffen oder Bio-Materialien hergestellt. Umweltzertifikate bieten Orientierung bei der Auswahl nachhaltiger Möbel. Nachhaltigkeit prägt auch Farbe und Form der Möbel.

Minimalismus und Einfachheit sind weiter im Trend. Möbel sind kompakt und schlicht in der Form. Kräftige Farben setzen dazu einen Gegentrend. Das Zuhause soll lebendig werden und eine positive Atmosphäre verbreiten. Esstische in Bunt – da isst es sich gleich viel fröhlicher. Sofas und Sessel laden in warmen Tönen von Schokobraun über Karamell, Honiggelb bis hin zu zartem Rosa zum Platznehmen ein. Wir werden mutig, wenn es um den Einsatz von Farbe, Mustern und deren Kombination geht. Das Stichwort lautet „Dopamin Decor“, hinter dem sich ein auf den ersten Blick willkürlicher Mix aus Farben, Mustern und Texturen verbirgt. Es geht wieder darum, eine lebensfrohe Atmosphäre zu kreieren. In der Mode gibt es diesen Trend schon seit vergangenem Jahr: Mit „Dopamin Dressing“ werden Looks in bunten Farben, mit fröhlichen Mustern und weichen Stoffen bezeichnet, die einfach für gute Laune sorgen und bestenfalls das Glückshormon Dopamin anregen. Ideal also auch fürs Zuhause.

Wieder zurück ist der Landhausstil, der Handwerk und Tradition in unser Zuhause bringt. Die Möbel- und vor allem auch die Küchenhersteller haben ihn einer Verjüngungskur unterzogen und von zu viel Schnörkel befreit. Kochen und lange Dinnerabende mit Freunden ist ein Trend, der schon lange begeistert. Richtig gemütlich wird es dann mit bequemen Sitzgelegenheiten, die auch zum Wohnbereich passen. Stühle werden durch Sessel ersetzt. In den Küchen selbst dominieren Töne wie klassisches Tiefschwarz, Dunkelblau und Dunkelgrün sowie viel Holz und Stein. Die dunklen, überwiegend matten Farben harmonieren perfekt mit den natürlichen Materialien.