Im Freien ist es kalt, die Bäume sind kahl und die Gärten sind mit Frost überzogen. Wäre es nicht schön, wenn man die Natur jetzt einfach ins Haus holen könnte? Kein Problem: Wandgärten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden an und in den eigenen vier Wänden angebracht. Ob als Raumteiler, Bild oder komplette Pflanzenwand – beinahe alles ist möglich. Die grünen Wände sind schön anzusehen und sorgen gleichzeitig für ein gutes Raumklima.
Schon seit einigen Jahren reicht die Begrünung von Außenfassaden weit über das Efeugewächs hinaus. Kreationen wie die des französischen Gartenkünstlers Patrick Blanc hüllten weltweit ganze Gebäude in eine naturgegebene Farbenvielfalt. Nun zieht der Innenbereich nach und nutzt die Vorteile: Pflanzenwände verbessern das Raumklima, reduzieren Schall, filtern Schadstoffe aus Luft und Gebäude und produzieren Sauerstoff. Abgesehen davon sind sie gerade im Innenbereich ein grüner Hingucker und fallen durch ihre Üppigkeit auf.
Egal ob im Freien oder in Räumen, Wandgärten entstehen, indem viele Pflanzen aufeinander und eng nebeneinander gesetzt werden. Doch welche zentralen Punkte müssen bei der Umsetzung im eigenen Zuhause beachtet werden? Wir haben uns bei art aqua über Installation, Gestaltungsmöglichkeiten und Pflege informiert.
Was muss vor der Installation im Innenraum beachtet werden?
Bei vollautomatischen grünen Wänden wird ein kleiner Abfluss wie bei einem Wasserhahn benötigt, Strom und ein Wasseranschluss. Bei nicht fest eingebauten Systemen reicht ein Stromanschluss und die grünen Wände müssen dann wöchentlich mit Wasser versorgt werden.
Gibt es Einschränkungen bei der Wahl des Standortes?
Der Standort spielt keine Rolle, grüne Wände können mit Lichtversorgung überall eingesetzt werden, auch in Bereichen ohne Tageslicht.
Welche Möglichkeiten bietet die Gestaltung eines Wandgartens?
Es werden etwa 15 untereinander verträgliche Pflanztypen verwendet. Man kann dann zwischen einem ruhigen/reduzierten Pflanzenbild über eine grafisch geordnete Pflanzgestaltung bis hin zur wilden Cambodscha-Bepflanzung wählen. Hierbei werden hauptsächlich subtropische Pflanzen benutzt, die in Innenbereichen optimal funktionieren.
Wie aufwendig ist die Instandhaltung und Pflege eines Wandgartens?
Die Instandhaltung ist aufgrund unterschiedlicher Patente mit ausgereiften technischen Lösungen mittlerweile sehr einfach geworden. Diese dehnen die Wartungszyklen bereits auf vier Monate aus. Wenn es soweit ist, müssen die Pflanzen zurückgeschnitten und der Wandgarten gereinigt werden. Das kann vom Gärtner um die Ecke vorgenommen werden, manche Privatpersonen machen den ein oder anderen Rückschnitt sogar selbst und holen den Gärtner nach Absprache dazu.
Eine Vielzahl öffentlicher Einrichtungen hat die grünen Wände bereits integriert. Und auch im Wohnbereich wird schon einiges umgesetzt. Wandgärten sind eine moderne Alternative zu der altbekannten Zimmerpflanze im Kübel. Und die Anmutung ist eben doch eine andere: Eine grüne Wand im Foyer einer Bank oder im eigenen Wohnzimmer sieht nicht nur schön aus, sie wirkt wie ein kurzer Ausflug in die Natur.
Fotos: Green Fortane, art aqua