Seien wir ehrlich: Auch wenn der Winter viele schöne und romantische Momente bringt, gibt es Tage, die einfach nur kalt und ungemütlich sind. Unter den vielen Kleiderlagen schreit die ganze Haut nach reichhaltiger Pflege. Grund genug, sich nicht mehr zu beschweren, dass es so früh dunkel ist. Nutzen wir die langen Abende – für ein Rundum- Verwöhnprogramm, von Kopf bis Fuß!

 

19.00 Uhr: Das Gesicht zum Strahlen bringen
Unser Gesicht ist der Kälte am schutzlosesten ausgesetzt. Die feine Haut braucht daher besondere Zuwendung. Mit einer intensiven Reinigung sollte man jedoch vorsichtig sein. Denn was das Gesicht in den kalten Monaten mehr an fetthaltigen Cremes braucht, braucht es weniger an entfettender Reinigung! Viele Beauty-Produkte trocknen die Gesichtshaut zusätzlich aus und sollten daher nur sparsam verwendet werden. Am besten eignen sich sanfte Reinigungsöle oder schonende Reinigungscremes, die zusätzliche Feuchtigkeit spenden. Den winterlichen Grauschleier entfernt man am besten mit einem Peeling. Hierzu das Gesicht einmal die Woche mit einer feinkörnigen Variante abreiben. Abgestorbene Hornschüppchen lösen sich und lassen die Haut wieder rosig schimmern. Für die Extraportion Pflege sollten Sie außerdem immer eine feuchtigkeitsspendende Intensivmaske zuhause haben. Besonders effektiv wirkt sie in der Badewanne. Durch den aufsteigenden Dampf öffnen sich die Poren und die Pflege kann optimal eindringen.

19.15 Uhr: Einen Kussmund zaubern
Eine Gesichtspartie, die besonders empfindlich auf Heizungsluft und Kälte reagiert, sind die Lippen. Da sie keine eigenen Talgdrüsen besitzen, die sie geschmeidig halten, werden sie schnell spröde und rissig. Etwas Extrapflege kann da wunderbar vorbeugen: Ein sanftes Lippen-Peeling mit einem speziellen Peeling-Stift entfernt lose Schüppchen und pflegt gleichzeitig mit Mandel-, Oliven- oder Jojobaöl. Gut geeignet sind auch Produkte mit Shea-Butter oder Aprikosenkernöl, da die enthaltenen Stoffe den Fetten in der Haut sehr ähnlich sind. Einen ähnlichen Effekt können Sie aber auch mit einer weichen Zahnbürste erzielen: Mit kreisenden Bewegungen und ohne Druck über die Lippen massieren und anschließend eine Pflege, zum Beispiel mit Panthenol, oder ein paar Tropfen hausübliches Olivenöl auftragen. Ein Geheimtipp, nach dem zurzeit das ganze Internet verrückt ist, ist die sogenannte Lansinoh HPA Lanolin-Salbe. Ursprünglich für die Brustwarzen stillender Mütter entwickelt, enthält sie viel Lanolin, das den interzellularen Lipiden der Lippen sehr ähnlich und somit perfekt kompatibel ist!

 

pflegeprodukte

1: Phyris. Die vitalisierende Vitamin Depot Serum Mask belebt die Haut und liefert ein sofortiges Frischegefühl, ab 26 Euro (75 ml).
2: Annemarie Börlind. Speziell für Mischhaut entwickelt, sorgen die hochkonzentrierten natürlichen Wirkstoffe für intensive Pflege und Wohlbefinden, ab 32,90 Euro (75 ml).
3: Clinique. Eine superintensive Feuchtigkeitsmaske, die abends aufgetragen wird und über Nacht wirkt, ab 35 Euro (100 ml).
4-5: M. Asam. Die milde Dusch- und Bademilch mit Traubenkern- und Mandelöl reinigt die Haut sanft; das betörende Körperpeeling mit zart schmelzenden Zuckerkristallen befreit die Haut ruckzuck von abgestorbenen Hautzellen, ab 17,50 Euro (500 ml) und ab 19,75 Euro (600 g).
6: La Biosthetique. Besonders intensive Pflege für streichelzarte Füße und gegen trockene Haut, ab 13,90 Euro (75 ml).
7: Sally Hansen. Das Öl versiegelt die Nagelränder und schützt vor Absplittern, Einreißen und Spalten, ab 4,99 Euro.
8: Artdeco. Der praktische Nagelhaut-Entferner-Stift eignet sich auch ideal für unterwegs, ab 9,95 Euro

 

19.30 Uhr: Ein pflegendes Schaumbad einlassen
Auch wenn wir uns stundenlang im schön heißen Badewasser aalen könnten, zu langes Baden laugt die Haut aus. Verbringen Sie daher nicht mehr als 25 Minuten in der Wanne und achten Sie zudem darauf, dass die Temperatur 35 Grad Celsius nicht übersteigt. Natürlich darf ein wohltuender Badezusatz für die Sinne nicht fehlen. Setzen Sie jedoch auf schonende Öl- und Cremebäder – parfümierte Duftschaumbäder greifen die Haut nur noch mehr an. Sehr gut eignen sich Produkte mit dem Wirkstoff Urea. Der Feuchtigkeitsbinder unterstützt die natürliche Barrierefunktion der Haut und verhindert einen weiteren Feuchtigkeitsverlust. Wer keine Badewanne hat, nimmt stattdessen eine schön lange Dusche. Beim Duschgel am besten zu einer milden rückfettenden Variante greifen. Ergänzend spenden In-Dusch-Bodylotions der Haut eine zusätzliche Portion Feuchtigkeit! Besonders hartnäckige Stellen wie ausgetrocknete Ellenbogen und Knie bekämpft man am besten unter der Dusche mit einem sanften Körper- Peeling. Hausmittel-Trick: Zwei Esslöffel Zucker mit einem Esslöffel Olivenöl vermengen und damit sanft über die trockenen Stellen peelen. Hinterher auf keinen Fall die Bodylotion vergessen. Eine reichhaltige Lotion glättet raue Stellen und beugt trockener, schuppiger Haut vor.

20.00 Uhr: Beanspruchte Füße pflegen
Im Anschluss an das Bad kümmern wir uns um unsere Füße. Denn jetzt sind sie schön weich. Ein Peeling sorgt auch hier wieder dafür, dass abgestorbene Hautschüppchen auf sanfte Weise entfernt werden. Hartnäckige Hornhaut sollten Sie mit einem Bimsstein oder einer feinen Hornhautfeile entfernen. Hierzu sanft über die rauen Stellen an Ballen und Ferse reiben. Auch für Füße gilt: cremen, cremen, cremen!
Dicke Wollsocken wärmen unsere Füße zwar, greifen jedoch den natürlichen Fettfilm an und machen sie rau. Daher ist regelmäßiges Eincremen wichtig, um den Feuchtigkeitshaushalt wiederherzustellen. Wenn die Haut an den Füßen sehr spröde ist, kann außerdem eine Intensivmaske, zum Beispiel mit Mandelöl, oder eine Creme speziell gegen rissige Haut helfen. Dick auftragen, ein Paar warme Socken drüberstülpen und einige Stunden oder – noch besser – über Nacht wirken lassen!

20.30 Uhr: Zarte Hände verwöhnen
Bei Kälte entzieht der Stoffwechsel zu allererst den Händen die Wärme. Die Durchblutung wird schlechter, die Hände frieren und die dünne Haut am Handrücken reißt. Das kann sehr schmerzhaft werden. Die erste Maßnahme, rissiger Haut vorzubeugen, ist, die Hände mehrmals am Tag einzucremen – eine gute Handcreme sollte Glyzerin und Urea enthalten. Die zweite ist, ihnen eine Massage mit reichhaltiger Creme oder einem natürlichen Massageöl zu gönnen. Unser Favorit: Ein Balsam mit Ringelblumenextrakt mildert kleine Risse und hinterlässt außerdem einen wohltuenden Duft auf der Haut. Handmassagen fördern nicht nur die örtliche Durchblutung, sie entspannen zudem ungemein: Verteilen Sie die Creme zunächst und streichen Sie die Hände großflächig aus. Die Handinnenflächen und den Handballen am besten mit kreisenden Bewegungen oder mit einer leichten Druckmassage massieren. Die einzelnen Finger mehrmals von der Fingerwurzel hin zur -kuppe ausstreichen. Anschließend in entgegengesetzter Richtung fortfahren. Das bringt die Durchblutung auf Hochtouren! Sind die Nägel nicht gepflegt, sieht auch die ganze Hand ungepflegt aus. Daher ist eine Maniküre einmal pro Woche Pflicht: Die Nägel in Form feilen – nicht zu kurz oder zu rund, da sich sonst das Nagelbett entzünden kann. Die Nagelhaut vorsichtig zurückschieben und gegebenenfalls noch etwas Nagelöl auftragen.

21.00 Uhr: Den Abend ausklingen lassen

Abschalten und die Beine hochlegen – das gehört definitiv zu den zuverlässigsten Schönmachern. Also ab aufs Sofa und die Seele baumeln lassen. Versüßen Sie sich das Ganze mit ein paar Duftkerzen und kleinen Naschereien. Vielleicht noch ein Schluck Champagner? Oder lieber früh ins Bett? Erlaubt ist alles, was sich gut anfühlt!

Titelfoto: tetesept. Entspannendes Bad mit rotem Mohn und Kornblume, ab 5,49 Euro (125 ml)

Fotos: Dr. Grandel/Phyris, Annemarie Börlind, Clinique, La Biosthetique, Sally Hansen, Artdeco, M. Asam (2), Merz Consumer Care GmbH/tetesept