Seit Januar 2024 ist das Gebäudeenergiegesetz vollumfänglich in Kraft. Zentrales Thema: die Wärmepumpe. Wer muss sie anschaffen? Wer kann sie anschaffen? Für wen ist es sinnvoll und welche Kombinationen sind im Altbau oder im Bestand zu empfehlen? Vor allem – wie kann ich checken, ob eine Wärmepumpe für mich in Frage kommt? Vieles ist unklar. Wir fragen zwei Experten, um verlässliche Antworten zu bekommen, und treffen uns mit Stefan und Roland Gerwing, Geschäftsführer in der dritten Generation der Gerwing Söhne GmbH.
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Wärmepumpe Logatherm

Elektrisch betriebene Wärmepumpe Logatherm WLW186i Foto: © BUDERUS

Elektrisch betriebene Wärmepumpe Logatherm WLW186i, Foto: © BUDERUS

Aus welchen Komponenten besteht überhaupt eine Heizanlage mit einer Wärmepumpe?
Stefan Gerwing: Wärmepumpen nutzen die vorhandene Wärme der Umwelt, um zu heizen. Die Anlage einer Wärmepumpe besteht immer aus drei Komponenten: Das ist erstens die Wärmequellenanlage, die der Luft, dem Grundwasser oder der Erde die Wärme entzieht. Dann zweitens die Wärmepumpe, die die gewonnene Wärme nutzbar macht, und drittens gehört dazu das Wärmeverteil- und Speichersystem, das dafür sorgt, dass die gewonnene Wärme gespeichert und in der gesamten Anlage verteilt wird.

Welche Arten von Wärmepumpen kommen in der Regel zum Einsatz?
Roland Gerwing: Es gibt drei Gruppen von Wärmepumpen: Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen. Dabei ist die Luftwärmepumpe der beliebteste Typ, da sie fast überall verbaut werden kann. Eine Luftwärmepumpe, genauer gesagt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, entzieht der Umgebungsluft die Wärme und speist diese in das Wasser der Heizanlage ein. Sie ist für Alt- und Neubauten geeignet.

Wie kann ich prüfen, ob mein Haus dafür geeignet ist?
Stefan Gerwing: Wir gehen wie folgt vor: Zu einem Festpreis erstellen wir einen 3D-Scan von allen Räumen und analysieren die vorhandenen Heizflächen. Im Anschluss berechnen wir raumweise die Heizlast (Anmerkung der Redaktion: nach DIN/EN 12831) und kalkulieren den hydraulischen Abgleich. Die gewonnenen Informationen führen wir in einem Energiebericht zusammen und empfehlen eine neue Heizung – natürlich herstellerunabhängig. Der letzte Schritt ist, zu prüfen, welche Förderungen aktuell beantragt werden können.

Wie sieht es mit der Förderung aus und unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Antragstellung?
Stefan Gerwing: Aktuell werden bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert und natürlich unterstützen wir unsere Kunden bei der Erstellung des Förderantrages. Wir haben eine Energieberaterin im Team und bieten unseren Kunden damit einen Rundumservice.

Welche Arten von Heizkörpern eignen sich für eine Wärmepumpe?
Roland Gerwing: Ideal ist die Kombination von Wärmepumpe und Fußbodenheizung, also das Dream-Team. Die Wärme wird schnell über die gesamte Fläche des Hauses oder der Wohnung verteilt. Die geringen Vorlauftemperaturen einer Fußbodenheizung kommen der Wärmepumpe im Gegensatz zu den normalerweise hohen Temperaturen von Heizkörpern entgegen.

Kann ich eine Wärmepumpe im Altbau auch ohne Fußbodenheizung betreiben?
Roland Gerwing: Selbstverständlich, es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man Wärmepumpen nur in Neubauten und nur mit Fußbodenheizung betreiben kann. In Altbauten können oft sogar die alten Heizkörper genutzt werden. Das muss man sich von Fall zu Fall ansehen und überlegen, wie man vorgeht und welche Vorlauftemperatur notwendig ist, um bestehende Heizkörper ausreichend zu versorgen. Bei dem von unseren Spezialisten durchgeführten Check des Hauses, ob es für eine Wärmepumpe tauglich ist, werden auch die vorhandenen Heizflächen aufgenommen und auf das Temperaturniveau der Wärmepumpe hin geprüft. So kann direkt festgestellt werden, ob die Heizkörper getauscht werden müssen oder erhalten bleiben können.

Stefan und Roland Gerwing

Stefan und Roland Gerwing

Stefan und Roland Gerwing, Foto: © P. M. J. Rothe

Wie läuft die Installation einer Wärmepumpe ab?
Roland Gerwing: Sehr strukturiert. Als Erstes muss ein geeigneter Standort für die Wärmepumpe gesucht und vorbereitet werden. Dann wird die alte Anlage abgebaut und im Anschluss die neue Wärmepumpe installiert. Unter Umständen muss die Elektrounterverteilung zum Anschluss der Wärmepumpe umgebaut werden. Jetzt folgen die Inbetriebnahme und der hydraulische Abgleich. Das dauert in der Regel vier bis fünf Tage.

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