Auf den Spuren der Römer
Wo früher Colonia Ulpia Traiana rund zehntausend Menschen beherbergte, liegt heute Xanten mit rund 22.000 Einwohnern. Die Überreste der drittgrößten römischen Stadt in Deutschland können im größten deutschen archäologischen Freilichtmuseum bewundert, erforscht und bestaunt werden. Der Besuch des LVR-Archäologischen Parks Xanten ist ein Ausflug in die Geschichte.

Xanten_LVR-APX Kräutergarten in der römischen Herberge
Kräutergarten in der römischen Herberge, Foto: © Axel Thünker DGPh/LVR-Archäologischer Park Xanten
Das Gelände, auf dem die imposante römische Stadt errichtet worden war, wurde seit dem Mittelalter kaum besiedelt. Ein echter Glücksfall für die Archäologie. So können die Überreste von Colonia Ulpia Traiana seit 1977 geschützt, untersucht und präsentiert werden. Im weitläufigen Grün des Parks vermitteln originalgetreue Nachbauten wie der Hafentempel und das Amphitheater, die Stadtmauer, Wohnhäuser und Badeanlagen einen lebendigen Eindruck vom römischen Alltag in Germanien. Jedes Bauwerk entstand nach jahrelangen Ausgrabungen und Forschungen im originalen Maßstab am originalen Standort. In Form und Material entsprechen die begehbaren Modelle ihren römischen Vorbildern und machen so die Wirkung der antiken Architektur anschaulicher begreiflich als jedes Buch.

Xanten LVR-APX Kinderaktion „Römische Spiele“
Kinderaktion „Römische Spiele“, Foto: © Axel Thünker DGPh/LVR-Archäologischer Park Xanten

Xanten_LVR-APX Hafentempel
Hafentempel, Foto: © Axel Thünker DGPh/LVR-Archäologischer Park Xanten
Hafentempel, Amphitheater oder die Thermen geben eine Vorstellung davon, wie die Menschen früher lebten. Neun begehbare Türme, einige Abschnitte der hohen Stadtmauer und das große Tor zur Limesstraße sind im APX rekonstruiert. Wer das Stadttor mit seinen steilen Treppen erklimmt, wird in luftiger Höhe mit einem schönen Ausblick über das Parkgelände und die niederrheinische Landschaft belohnt. Am Boden bietet ein dreißig Meter langes Teilstück der römischen Kanalisation die Gelegenheit zu einem Abstecher unter die Erde. In der Werft des Archäologischen Parks kann man von den ersten Planken an beobachten, wie originalgetreue Nachbauten von römischen Schiffen entstehen.