Kaum jemand kennt die Augenklinik Roth länger. Claudia Giesen arbeitet dort seit etwas mehr als 40 Jahren. Als Auszubildende hat sie begonnen, heute leitet sie die Praxis. Ihre Aufgaben als Arzthelferin gab sie vor einigen Jahren komplett ab und ist jetzt die erste Ansprechpartnerin, wenn es um den reibungslosen Ablauf der Praxis geht. Ein Werdegang, den sie sich selbst erarbeitet hat, der aber auch zeigt, wie die Klinik „tickt“. Jede(r) hat die Chance, sich weiterzuentwickeln – wird gefördert. Claudia Giesen über ihren Berufsweg, Professionalität sowie Menschlichkeit und Empathie im Praxisalltag …
A N Z E I G E
Was ist Ihr Aufgabenbereich?
Ich bin für die Organisation der Praxis verantwortlich. Dadurch bin ich die Ansprechpartnerin für alle Kollegen, wenn es um Alltagsabläufe geht. Ich sitze immer im Hintergrund, mache die Abrechnungen, springe ein, wenn es irgendwo brennt. Ich bin eigentlich das berühmte Mädchen für alles.
Sie haben fast von Anfang an die Entwicklung der Augenklinik miterlebt …
Das kann man so sagen. Ich habe als Lehrling begonnen und meine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht. Als ich anfing, war die Augenklinik noch eine ganz kleine Praxis auf dem Münsterplatz. Allerdings wurde damals schon im St. Josef-Hospital operiert – jedoch noch nicht ambulant, sondern mit einer stationären Betreuung der Patienten. Meine Chefs damals waren die Eltern des heutigen Klinikleiters. Felix Roth stieg erst 2007 in die Klinik ein. Vom Münsterplatz wurde die Praxis in die Oxfordstraße verlegt und das ambulante Operieren begann. 2004 folgte der Umzug auf die andere Rheinseite nach Beuel.

Claudia Giesen, Augenklinik Roth
Claudia Giesen, Augenklinik Roth , Foto: © P. M. J. Rothe
Können Sie sich an Ihren ersten Tag noch erinnern?
Woran ich mich sehr gut erinnere, ist mein Vorstellungsgespräch. Das war am 1. April 1984, ein Sonntag. Ich habe damals geglaubt, die Einladung an einem Sonntag sei ein Aprilscherz, doch es war ernst gemeint. Beide Seniorchefs waren da. Meine Mutter begleitete mich, was damals noch üblich war. Meistens sprach auch sie, weil ich noch sehr schüchtern war. So haben uns die Seniorchefs hereingebeten, meine Mutter folgte ihnen, die Tür ging zu und ich stand noch draußen. Ich bin trotzdem eingestellt worden.
Wie sind Sie auf Ihrem aktuellen Arbeitsplatz „gelandet“?
Ich arbeitete zunächst gemeinsam mit zwei anderen Mitarbeiterinnen ganz normal als Arzthelferin und war auch im OP. Die Praxis ist dann stetig gewachsen und wir haben die Arbeiten aufgeteilt. Keine konnte mehr alles machen. Durch zahlreiche Fortbildungen rutschte ich dann immer mehr in den Bereich Verwaltung und „landete“ dort, wo ich heute bin.
Fehlt Ihnen etwas?
Mir fehlt schon, dass ich nicht wie früher alles machen kann. Ich bin jemand, die gerne vieles gleichzeitig und am liebsten alles selbst macht. Das funktioniert heute natürlich nicht mehr. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Ich liebe meine Arbeit.
Was motiviert Sie?
Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich weiß es nicht genau; ich gehe einfach gerne zur Arbeit. Da spielen die Kolleginnen eine Rolle, die vielen Möglichkeiten, die allen Mitarbeitern geboten werden, und die sehr netten Chefs. Es stimmt das gesamte Arbeitsumfeld. Unsere Chefs sind auf der einen Seite absolute Respektspersonen. Wenn sie etwas sagen, wird es getan. Auf der anderen Seite haben sie immer für alles ein offenes Ohr, sind freundlich, hilfsbereit und kümmern sich. Sie sorgen für ein tolles Betriebsklima, in dem sich alle wohlfühlen.
Wie hat sich die Augenklinik in den vergangenen vier Jahrzehnten verändert?
Da ist zunächst die Größe. Sie ist unter Felix Roth noch einmal enorm angewachsen. Die ganze Technik hat sich geändert. Die Struktur der Klinik musste angepasst werden. Heute ist jeder Tag komplett durchgeplant. Jede hat ihre Aufgabe. Die Chefs tragen viel mehr Verantwortung, als das in meinen Anfangsjahren in der viel kleineren Praxis der Fall war. Was unser Chef aus der elterlichen Praxis gemacht hat, das ist schon enorm.
„Wir bemühen uns, selbst wenn der Andrang sehr groß ist, um einen ruhigen und professionellen Ablauf. Jeder weiß, was zu tun ist. Das beruhigt Patienten, die gerade eine OP vor sich haben.“
Was unterscheidet Ihrer Meinung nach „Roth“ von anderen augenmedizinischen Einrichtungen?
Ich kann nur für Roth sprechen. Abgesehen von der hervorragenden medizinischen Versorgung, die ich selbst, wenn es einmal notwendig werden sollte, hier in Anspruch nehmen würde, spielt die Menschlichkeit eine zentrale Rolle. Jeder, ob Patient oder Mitarbeiter, wird freundlich und aufmerksam behandelt.
Wenn man das Wort „Klinik“ hört, denken viele an „unpersönlich“ und „Fließband“. Was sagen Sie denjenigen, die sich unsicher fühlen?
Wir bemühen uns, selbst wenn der Andrang sehr groß ist, um einen ruhigen und professionellen Ablauf. Es kommt in der Regel keine Hektik auf. Jeder weiß, was zu tun ist. Das beruhigt Patienten, die gerade eine OP vor sich haben.
Was ist Ihr Geheimtipp für eine gut funktionierende Praxis?
Das ist der ehrliche Austausch. Offene Kommunikation ist wichtig. Ich selbst habe jeden Morgen ein Gespräch mit Dr. Roth. In dem wird so viel geklärt, dass Probleme meistens im Keim erstickt werden. Das Miteinander ist das Wichtigste. Darüber hinaus wird bei uns darauf geachtet, jedes Teammitglied seinen Stärken entsprechend zu beteiligen und auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern zu interagieren – ohne die Führungskompetenz der Klinikleitung infrage zu stellen.
Sie haben hier nahezu eine reine „Frauenmannschaft“. Woran liegt das?
Das weiß ich gar nicht so genau. Wir sind rund 60 Kolleginnen aus verschiedenen Nationen, streiten uns auch schon mal, arbeiten aber dennoch gut und gerne zusammen.
Welches war Ihr schönstes Erlebnis?
An meinem 40. Betriebsjubiläum wurde ich vor dem ganzen Team geehrt. Die Kollegen haben so heftig applaudiert, dass mir gerade, wo ich davon erzähle, wieder die Tränen kommen.
Was erwartet eine neue Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter?
Es erwartet einen viel Arbeit, die aber abwechslungsreich und nie langweilig ist. Außerdem ist das Team freundlich und kompetent. Man wird beruflich sehr gefördert und kann alles erreichen, was man möchte.
Umgekehrt: Was wird von Mitarbeitern erwartet?
Verantwortungsbewusstsein, Professionalität, großes Interesse an dem, was man tut. Menschlichkeit und soziale Kompetenz. Die meisten Patienten, die zu uns kommen, haben eine OP vor sich. Eine Situation, die Ängste verursachen kann. Daran sollte man immer denken und sich entsprechend kümmern. Empathie ist enorm wichtig.
Warum haben Sie nie gewechselt?
Ich war und bin rundum zufrieden.
AugenklinikRoth am St. Josef-Hospital Beuel
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Telefon: +49 (0)228 96 20 90
E-Mail: info@augenklinikroth.de
www.augenklinikroth.de
Die Augenklinik Roth bietet alle Möglichkeiten der modernen Augenheilkunde. Neben der konventionellen Diagnostik gehört zur anspruchsvollen Ausrüstung auch das ganze Spektrum der computergestützten bildgebenden diagnostischen Verfahren. Alle in der Augenheilkunde bewährten Laser werden vorgehalten. Eine funktionell optimale, hygienezertifizierte Operationsabteilung mit mehreren mikrochirurgischen Arbeitsplätzen ermöglicht alle Eingriffe der modernen Augenheilkunde.