Mühle, Dame, Schach … Gesellschaftsspiele boomen und die alten Klassiker sind beliebter denn je. Die vergangenen Monate, in denen Restaurants, Bars, Kinos und Theater geschlossen waren, haben gezeigt, dass es Spieleabende mit Netflix & Co. immer noch aufnehmen können.
Spielwürfel

Zuhause hat in den vergangenen Monaten für viele Menschen eine neue Bedeutung erfahren. Aus dem gemütlichen Heim, in das man nach der Arbeit gerne zurückkehrte, wurde der Ort, an dem man nun auch im Homeoffice war. Der berühmte Tapetenwechsel wurde zur genau kalkulierten Ausnahme. Einkaufen war das Highlight des Tages. Ein kurzer Spaziergang, um frische Luft zu schnappen, Fernsehen statt Kino, Konversation mit Freunden über WhatsApp statt eines gemeinsamen Besuchs im Restaurant – die Einschränkungen ließen das Bedürfnis nach Abwechslung stetig wachsen. Viele Paare und Familien fingen an, den Corona-Frust mit Spielen „zu bekämpfen“. Mühle, Dame, Schach … wurden wieder hervorgeholt oder online geshoppt. So erlebte die Spielebranche 2020 einen Boom für Puzzle und Brettspiele. Nach Angaben des Vereins Spieleverlage, der größte Branchenverband im Bereich Gesellschaftsspiele, steigerte sich der Spielemarkt um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verein erwartet auch für dieses Jahr eine positive Entwicklung.

Brettspiele faszinieren schon seit Jahrtausenden. Sie machen nicht nur Spaß, sondern trainieren auch die strategischen Skills. Und in Zeiten, in denen es an Gesellschaft mangelt, haben viele Spiele einen weiteren großen Vorteil – man benötigt lediglich einen Mitspieler. Wir stellen hier alte Klassiker vor, die man zu zweit spielt und die nie langweilig werden:

Brettspiele Schach

Schach

Mehr als 1.500 Jahre alt ist Schach. Sein Ursprung wird in Ostindien vermutet. Die ältesten gefundenen Figuren stammen aus dem Jahr 760 n. Chr. Ziel des Spiels ist es, den Gegner schachmatt zu setzen, das heißt, dessen König so anzugreifen, dass dieser sich weder wehren noch flüchten kann. Schach kann nur zum Spaß oder wettkampfmäßig gespielt werden.. Wie beliebt das Schachspiel derzeit ist, zeigt auch die Netflix-Miniserie „The Queen`s Gambit“, die innerhalb eines Monats von 62 Millionen Abonnenten gesehen wurde. 

Mühle

Vermutlich älter als Schach ist das Mühlespiel. Mühlemuster wurden auf den Dachplatten des Sethos-Tempels in el-Qurna entdeckt, der im 14. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. Doch lassen sich die Muster selbst nicht datieren. Linien eines antiken Mühlespiels sind in der Aachener Pfalzkapelle auf einer Marmorplatte erkennbar, auf der der Thron Karls des Großen errichtet wurde. Viele Jahrhunderte war Mühle eines der beliebtesten Brettspiele, bis es von Schach abgelöst wurde. Ziel bei Mühle ist es, durch Schließen von Mühlen dem Gegner so viele Steine wegzunehmen, bis dieser weniger als zwei Steine hat oder er so festgesetzt ist, dass er keinen Zug mehr machen kann.

Brettspiel Mühle
Brettspiele Dame

Dame

Das heutige Damespiel hat seinen Ursprung vermutlich im 12. Jahrhundert in Spanien oder in Südfrankreich. Das Spielbrett besteht aus schwarzen und weißen Feldern, wobei nur die schwarzen genutzt werden. Ziel des Spiels ist es, die gegnerischen Steine vollständig durch Überspringen zu schlagen oder bewegungsunfähig zu machen. Das Damespiel zählt zu den sogenannten Spielen mit perfekter Information und ermöglicht dadurch Spielstrategien, deren Erfolg nicht vom Zufall abhängig ist. Perfekte Information bedeutet, dass jedem Spieler zum Zeitpunkt einer Entscheidung stets die zuvor getroffenen Entscheidungen seiner Mitspieler sowie die zuvor getroffenen Zufallsentscheidungen bekannt sind.

Backgammon

Das heutige Damespiel hat seinen Ursprung vermutlich im 12. Jahrhundert in Spanien oder in Südfrankreich. Das Spielbrett besteht aus schwarzen und weißen Feldern, wobei nur die schwarzen genutzt werden. Ziel des Spiels ist es, die gegnerischen Steine vollständig durch Überspringen zu schlagen oder bewegungsunfähig zu machen. Das Damespiel zählt zu den sogenannten Spielen mit perfekter Information und ermöglicht dadurch Spielstrategien, deren Erfolg nicht vom Zufall abhängig ist. Perfekte Information bedeutet, dass jedem Spieler zum Zeitpunkt einer Entscheidung stets die zuvor getroffenen Entscheidungen seiner Mitspieler sowie die zuvor getroffenen Zufallsentscheidungen bekannt sind.

Brettspiele Backgammon
Brettspiele Go

Go

Go ist ein strategisches Brettspiel, bei dem es darum geht, gegnerische Steine einzukesseln oder eigene Gebiete abzugrenzen. Go stammt aus dem asiatischen Raum und wurde erst ab dem späten 19. Jahrhundert in Europa bekannt. Im Go-Verband NRW sind etwa 470 aktive Spielerinnen und Spieler aus Nordrhein-Westfalen organisiert, um gemeinsam Go zu spielen und das Go-Spiel anderen näher zu bringen. „Go fasziniert durch Einfachheit und Komplexität gleichermaßen. Es verfügt nur über wenige, leicht zu erlernende Regeln, bietet aber auf dieser Basis eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten. Während die Regeln jedem Interessierten in fünf Minuten erklärt werden können, reicht ein ganzes Menschenleben nicht aus, um die Tiefen des Spiels vollends zu ergründen“, heißt es auf Webseite des Verbandes.

Domino

Auch Domino gehört zu den ältesten Spielen der Welt. Etwa 1260 n.Chr. hat man bereits mit den kleinen schwarzen Steinen gespielt. Woher diese allerdings kommen, ist unklar. Es wird vermutet, dass sie aus dem chinesischen Raum stammen. Die rechteckigen Spielsteine sind auf einer Seite an beiden Enden mit einem Zahlenwert versehen, der meistens wie beim Würfel aus Punkten besteht. Die beim klassischen Domino üblichen 28 Steine werden verdeckt gemischt und ausgeteilt. Zu Beginn jeder Runde wird ein zufällig gezogener Stein offen in die Mitte gelegt. Das ist der Startstein, wobei dies kein Stein mit zweimal der gleichen Augenzahl ist. Die Spieler legen abwechselnd einen Stein an einem der beiden Kettenenden an. Die Augenzahlen auf den angrenzenden Hälften beider Steine müssen gleich sein. Ziel des Spiels ist es, die Steine schneller abzulegen als der Gegner. Wer als Erstes alle Steine gelegt hat, gewinnt die Runde. Wenn kein passender Stein vorhanden ist, müssen solange Steine gezogen werden, bis dass angelegt werden kann. Für jede gewonnene Runde erhält man Punkte.

domino
scrabble

Scrabble

Scrabble wurde 1931 von dem US-amerikanischen Architekten Alfred Mosher Butts zunächst unter dem Namen Lexiko entwickelt. Der US-amerikanische Architekt wollte ein Spiel kreieren, das sowohl durch Glück als auch vom Können der Spieler beeinflusst wird. Das Spiel war zunächst ein Misserfolg, gehört heute jedoch zu den Klassikern. Zu verdanken hat es diese Entwicklung James Brunot, der dem Spiel auch seinen heutigen Namen gab. Scrabble ist ein Buchstabenspiel und besteht aus einem Spielbrett sowie 102 Buchstabensteinen, die aus einem Säckchen gezogen und zunächst auf einem „Rack“ abgelegt werden. Aus den Buchstabensteinen, die einen unterschiedlichem Wert besitzen, müssen Wörter gebildet werden. Diese sind auf dem Spielbrett so auszulegen, dass sie wie bei einem Kreuzworträtsel miteinander in Verbindung stehen. Ziel ist es, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Das Kreuzwortspiel führt gerne zu Diskussionen: Gibt es das gelegte Wort oder nicht?