Vor 100 Jahren wurde BMW gegründet. Der Münchner Konzern kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Doch genau die spielt im Jubiläumsjahr nur eine untergeordnete Rolle. „The next 100 years“ lautet das Motto der BMW Group und sie richtet ihren Blick dabei vor allen Dingen nach vorn. Dabei geht sie der Frage nach: Wie sieht die individuelle Mobilität in Zukunft aus?

 

Um diese Frage zu beantworten, hat die BMW Group ein futuristisches Szenario entworfen. Die Vision dabei: Die Mobilität mit der BMW Group ist völlig mühelos, immer verfügbar und kann individuell angepasst werden. Heute befindet sich die Welt bereits an der Schwelle zum automatisierten Fahren, doch in nicht allzu ferner Zukunft kann die Mehrheit der Autos wahrscheinlich komplett autonom fahren. „Die Mobilität der Zukunft wird alle Lebensbereiche verbinden. Wir sehen darin neue Chancen für die Premiummobilität“, erklärt Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten.

So ist das Visionsfahrzeug BMW Vision Next 100 auch eine Mischung aus sportlichem Coupé und dynamisch-eleganter Limousine. Der Fahrer steigt nicht in ein anonymes Transportmittel ein, sondern in ein komplett individualisiertes Fahrzeug. Entworfen hat das Jahrhundertmodell mit der vollständig geschlossenen Außenhülle das Design- Team rund um den Chef-Kreativen Adrian van Hooydonk. Nähert sich der Fahrer seinem Auto, reagiert das Fahrzeug und empfängt ihn mit geöffneter Flügeltüre. Dahinter steckt Alive Geometry, das für die Interaktion zwischen dem Fahrer und seinem BMW Vision Next 100 verantwortlich ist. Zwei Fahrmodi stehen zur Auswahl: Entweder man fährt selbst oder lässt sich durch Fahrassistenz-Funktionen, die bis zum autonomen Fahren reichen, unterstützen. Im Boost Modus ist das gesamte Fahrzeug auf den Fahrer ausgerichtet, ohne ihn jedoch in seiner Konzentration zu stören. Es zeigt ihm die Ideallinie, Einlenkpunkte und optimale Geschwindigkeit. Im Ease Modus verändert sich der Innenraum: Lenkrad und Mittelkonsole ziehen sich zurück. Die Kopfstützen schwenken zur Seite, Sitze und Türverkleidung werden eine Einheit, sodass Fahrer und Mitfahrer sich einander zuwenden können. Weltpremiere feierte das Visionsfahrzeug auf der Auftaktveranstaltung in der Münchner Olympiahalle am 7. März 2016.

 

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BMW_DeignerDieses Datum ist der 100. Jahrestag des Handelsregistereintrags der heutigen BMW AG. Da Zukunft ohne eine Vergangenheit nicht möglich ist und es Innovationen bei BMW schon immer gegeben hat, werfen wir an dieser Stelle doch einen Blick zurück – auf eine Unternehmensgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen. An ihrem Anfang standen Flugmotoren. So wurde am 7. März 1916 die Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW) gegründet, die Umbenennung in Bayerische Motorenwerke fand erst 1922 statt – geblieben ist bis heute das blau-weiße Propeller- Logo auf den Motorhauben.

 

„Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“

Nach den Flugmotoren kamen 1923 die Motorräder und sechs Jahre später die Autos. Zunächst entstanden Kleinwagen nach zeitgemäßem Muster. Sein erstes Automobil fertigte BMW in Eisenach – einen mit Lizenz des englischen Herstellers Austin gebauten Kleinwagen namens Dixi. Doch schon mit dem BMW 303, dem ersten Mittelklassefahrzeug der Marke mit Sechszylinder-Reihenmotor, wurde mit gängigen Konventionen gebrochen. Das Modell begründete die Tradition des Nierengrills und zeichnete sich durch ein besonders geringes Gewicht aus. Seitdem hält BMW am Prinzip der Gewichtsoptimierung fest.

 

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Die Historie von BMW Motorrad (links) begann vor 90 Jahren mit der Entwicklung des ersten BMW Boxermotors. // Der BMW 303 (rechts) war der erste BMW mit Reihensechszylindermotor und dem Kühlergrill in Nierenform, der für BMW typisch wurde.

 

In den 1930er- und 1940er-Jahren profitierte das Unternehmen massiv von den neuen Rüstungsanstrengungen und baute – wie schon im Ersten Weltkrieg – vor allem Motoren für Militärflugzeuge. Von 1939 an beschäftigte BMW Zigtausende KZ-Häftlinge und andere Zwangsarbeiter. Die BMW Group stellte sich später der Verantwortung für das Geschehen während der NS-Zeit unter anderem im Rahmen von Initiativen, die zur Aufklärung und zur öffentlichen Diskussion beitrugen. Außerdem gehörte die BMW AG 1999 zu den Gründungsmitgliedern der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter.

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Die BMW Isetta wurde von 1955 bis 1962 gebaut. Sie gilt als eines der Symbole für den raschen Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Krieg musste sich das Unternehmen neu orientieren. Die Automobilproduktion wurde erst 1952 wieder aufgenommen. Fahrzeuge wie der berühmte „Barockengel“ (BMW 501), die winzige Isetta und der BMW 507, der als Ikone des Automobil-Designs gilt und den selbst Elvis Presley fuhr, kamen auf den Markt; der wirtschaftliche Erfolg blieb allerdings aus. 1959 hatte das Unternehmen große Probleme und die Übernahme durch Daimler konnte gerade noch verhindert werden. Um neue Modelle auf den Markt bringen zu können, musste ein Investor her. Der Industrielle Herbert Quandt stieg in das Unternehmen ein. Mit dem BMW 1500, dem ersten Modell der „Neuen Klasse“, kam der ersehnte Durchbruch und eine Erfolgsgeschichte begann.

In den 1970er-Jahren bremste die Ölkrise den Aufschwung. Die Verantwortlichen bei BMW versuchten die Durststrecke zu überstehen. Als Nachfolger der „Neuen Klasse“ wurde die BMW 5er Reihe vorgestellt und ab 1975 zog die Nachfrage wieder an. 1994 übernahm BMW die britische Rover Group, um so eine zusätzliche Zielgruppe zu gewinnen. Das Kalkül schlug fehl. 2000 wurde die Rover Group wieder verkauft; im Konzern blieb nur der Mini. In der Zwischenzeit hatte sich das Unternehmen außerdem neu strukturiert und die Namens- und Markenrechte für die Rolls-Royce-Automobile übernommen. Der Weg vom Hersteller von Flugzeugmotoren zu einem der führenden Anbieter von Premiumfahrzeugen ist einhergegangen mit der Entwicklung der individuellen Mobilität. Und hier schließt sich der Kreis von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit den ersten Modellen der neuen Marke BMWi hat die Zukunft der individuellen Mobilität im Premiumsegment begonnen. Darüber hinaus macht das 2014 eingeführte Plug-in- Hybrid-Modell BMW i8 die Zukunft des Sportwagens schon heute erlebbar.

 

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Die BMW 3er Reihe (links) spiegelt eine lange Tradition sportlicher und kompakter Automobile wider. // Der BMW i8 (rechts) ist der erste Sportwagen mit den Verbrauchs- und Emissionswerten eines Kleinwagens. Die Stärke des Plug-in-Hybrids liegt unter anderem in der Synchronisation von Elektro- und Verbrennungsmotor.

 

 

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Fotos: BMW AG (8)