Shrimps, Krevetten, Prawns – viele kennen und lieben die schmackhaften Tierchen. Doch wie sieht es mit der Obsiblue aus? Schon der Name verheißt Gourmetfreuden. Erhalten hat sie ihn aber nicht wegen ihres Geschmacks, sondern aufgrund ihrer neonleuchtenden blaugrauen Farbe.

Die Obsiblue entzücken seit ein paar Jahren Chefköche und Gourmets gleichermaßen. Die Panzertierchen werden nicht einfach irgendwo gefangen, sondern gezüchtet. Sie wachsen in riesigen Netzkäfigen in einer paradiesischen Meereslandschaft auf – in Neukaledonien in einem von der Unesco geschützten Reservat im südwestlichen Pazifik. Ein Fleckchen Erde, an dem jeder einmal gerne Urlaub machen möchte. „Die Aufzuchtbedingungen sind für die Obsiblue so ideal, dass auf Wachstumsbeschleuniger und Antibiotika verzichtet wird. Das ist Bio-Qualität vom Feinsten“, sagt Christian Sturm-Willms, Küchenchef im Yunico Japanese Fine Dining Restaurant im Kameha Grand Bonn.

Die Krustentierchen ernähren sich, während sie heranwachsen, vor allem von Plankton, das in die große, saubere Lagune geschwemmt wird. Dieses Plankton verleiht den Obsiblue auch ihre blaue Farbe. Nach neun Monaten werden die Tiere herausgefischt und sofort einzeln schockgefroren. Aufgetaut schmecken sie frisch, als kämen sie gerade aus dem Meer.

Die blauen Meeresbewohner haben mittlerweile die großen Küchen in Paris, London, Tokyo oder Hongkong erobert. Meistens landen sie roh – sie sind bissfest und haben eine überraschende Süße – oder nur ganz kurz glasig angebraten auf den Tellern der Gäste.

In Neukaledonien beschränkt sich die Aufzuchtlizenz auf wenige Familien. Der Platz in der Lagune ist begrenzt und die Tiere wachsen nur sehr langsam heran. Das führt dazu, dass jedes Jahr nur 100 Tonnen dieser Köstlichkeit angeboten werden.

Foto: PrestigeSeafood