Er glaubte an die unbegrenzten Möglichkeiten der Form und setzte bei seinen Designs entgegen dem Zeitgeist gezielt verschiedene Materialien ein. Verner Panton (1926–1998) hat im Laufe seiner Karriere unter anderem eine Reihe moderner Leuchten entworfen, die zeitlos strahlen. Der dänische Leuchtenhersteller Louis Poulsen hat jetzt eine Minivariante von Pantons Panthella herausgebracht: 250 mm Design in acht leuchtenden Farben.

 

Verner Panton

Verner Panton

Verner Panton hat die Panthella-Leuchte 1971 gemeinsam mit Louis Poulsen entwickelt. Das Vorbild der Miniversion misst 400 mm und sollte ursprünglich mit einem Metallschirm produziert werden. Dies ließ sich rein technologisch allerdings nicht realisieren. Jetzt ist die Panthella MINI mit lackierten Metallschirmen ausgestattet und in den Farben Gelb, Orange, Violett, Rot, Pink, Blau und in zwei Grüntönen erhältlich. Außerdem in Weiß, Schwarz und Opal Acryl. „Panthella MINI ist so gesehen eine Weltpremiere, die auf die ursprünglichen Entwürfe von Verner Panton zurückgeht“, erklärt Rasmus Markholt, Leiter der Designabteilung von Louis Poulsen. Die Miniversion verfügt über drei Lichtstufen und neueste LEDTechnologie. Die Metallschirme sind an der Innenseite weiß und lenken das Licht nach unten, von wo es vom Trompetenfuß nach oben und in den Raum reflektiert wird – die Grundidee hinter Panthella.

Louis Poulsen Panthella MINI black

Louis Poulsen Panthella MINI black. Die neuen Metallschirme mit einem Durchmesser von 250 mm sind an der Innenseite weiß und lenken das Licht nach unten, von wo es vom Trompetenfuß nach oben und in den Raum reflektiert wird.

Das organische Design der Tischleuchte erinnert an die Form eines Pilzes. Auf der Spitze sitzt eine verchromte Kugel, die nicht nur eine optische Funktion hat, sondern an der die Panthella angehoben werden kann. Dadurch kann die Deckenplatte zum Auswechseln des Leuchtmittels entfernt werden. Im Boden der Leuchte kann Kabel, das nicht benötigt wird, verstaut werden. Bei der Farbenwahl für die MINI hat sich Poulsen an Verner Pantons letztem Projekt orientiert: der Ausstellung „Licht und Farben“ – einer Rauminstallation aus acht Räumen in verschiedenen Farben.

Verner Panton galt wegen seiner Vorlieben für neue Materialien als Spezialist für Stahl, Kunststoff, Plexiglas und Glasfaser. Auch wenn er sich von Poul Henningsen und Arne Jacobsen inspirieren ließ, beschritt er mit seinen Designs im Bereich synthetischer Materialien völlig neue Wege. Er war ein Einzelgänger und Designer der Avantgarde und brach mit den damals für Architekten geltenden Normen: Handarbeit, Holz und andere natürliche Materialien. Zu seinen berühmtesten Entwürfen zählt neben der Panthella der Panton Chair – der weltweit erste Stuhl, der aus einem einzigen Stück Kunststoff besteht.

Panton war in seiner Arbeit mit Licht und Beleuchtung ein Vorreiter. Zwischen 1955 und 1998 entwickelte er 25 verschiedene Beleuchtungen, von denen der Großteil von Louis Poulsen produziert wurde. „Der Hauptzweck meiner Arbeit ist es, Menschen dazu herauszufordern, ihre Fantasie einzusetzen. Die meisten Menschen leben in dieser eintönigen, grau-beigen Konformität und mit einer tödlichen Angst davor, Farben zu verwenden“, so Verner Panton.

 

Fotos: Louis Poulsen (3)