Sie sind jahrzehntealt und ticken nicht nach modischen Trends. Dabei haben sie Geschichte geschrieben – mit ihrer Technik und ihrem Design. Man hat sie verfeinert, ohne ihr Wesen und ihre Ästhetik zu verändern: Uhrenklassiker und ihre modernen Interpretationen kennen keine Zeit.
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Steve McQueen machte die „Monaco“ von TAG Heuer berühmt. Links: „Submariner Date“ von Rolex – die Refererenz unter den Tauchuhren. Mitte: „Portugieser“ von IWC Schaffhausen – die Uhrenfamilie feiert ihren 75. Geburtstag. Rechts: Die „Royal Oak“ von Audemars Piguet wurde 1972 bei ihrer Vorstellung völlig unterschätzt.

 

Steve McQueen hat sie berühmt und zur Legende gemacht. Der Filmstar trug im Film des 24h-Rennens von „Le Mans“ eine „Monaco“ von TAG Heuer. 1969 hatte das Schweizer Unternehmen den ersten Automatik-Chronographen herausgebracht und für ihn ein quadratisches wasserdichtes Gehäuse erfunden. Eine Innovation in der Geschichte der Uhrmacherkunst. Zudem war die „Monaco“ der erste Automatik-Chronograph mit Mikrorotor. Angetrieben wurde er von einem Kaliber 11. Nach ihrem Auftritt am Handgelenk von Steve McQueen wurden die Uhrenmarke und das Modell in der ganzen Welt bekannt. 1998 brachte TAG Heuer mit der Rückbesinnung auf diesen Klassiker eine Wiederauflage mit einem zweiten Modell dieser Sportuhr heraus. Seitdem vergrößert sich die Monaco-Familie kontinuierlich. Die Uhrenmanufaktur hat bislang zwölf unterschiedliche Modelle auf den Markt gebracht. Sie alle zeichnen sich durch hohe Technik und ein besonderes Design aus.

Master-Ultra-Thin

Die „Master Ultra Thin“ von Jaeger-LeCoultre kombiniert Funktion und Design.

Ein Klassiker unter den ultraflachen Uhren ist die „Master Ultra Thin“ von Jaeger-LeCoultre (JLC). Die Uhr mit ihrem puristischen, zeitlosen Design ist Kunstwerk und Schmuckstück zugleich. Sie geht auf eine Taschenuhr von 1907 zurück, die heute noch als die weltweit flachste mechanische Taschenuhr mit Handaufzug gilt. Seit damals hat die Entwicklung und Kreation extraflacher Kaliber bei Jaeger-LeCoultre Tradition. Bei der „Master Ultra Thin“ ist das 3,30 Millimeter hohe Kaliber Jaeger-LeCoultre 898C in einem 41-Millimeter-Gehäuse mit einer geringen Höhe von nur 7,48 Millimeter eingebettet. Audemars Piguet brachte 1972 mit der „Royal Oak“ die erste Sportuhr aus Stahl auf den Luxusuhrenmarkt. Damit war sie der erste Zeitmesser ihrer Klasse, der nicht aus Gold war. Dies kam einer Revolution nah. Der Durchbruch der „Royal Oak“ ließ allerdings auf sich warten. Erst als man sie bei Prominenten wie Arnold Schwarzenegger oder Jay-Z sah, wurde sie zum Bestseller. Das Auffälligste an der Uhr ist ihre achteckige Lünette. Sie wird mit acht sechseckigen Schrauben am Gehäuse gehalten. Die Dichtungen, die für die Wasserdichtigkeit wichtig sind, sollen sichtbar sein. Das Automatikuhrwerk bietet eine Gangreserve von 40 Stunden. Ein feines Waffelmuster ziert das Zifferblatt. Bei drei Uhr ist ein kleines Datumsfenster angeordnet. Heute gibt es die „Royal Oak“ in mehreren Ausführungen: vom Klassiker aus Stahl mit 39-Millimeter-Gehäuse über die „Perpetual Calendar“ mit vier Hilfszifferblättern bis zur 43 Millimeter starken „Tourbillon“-Variante.

ALS

Die „Lange 1“ von A. Lange & Söhne knüpft nahtlos an die Lange-Taschenuhren an.

Jünger, aber dennoch ein Klassiker ist die „Lange 1“ der sächsischen Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne. Als die Uhr 1994 auf den Markt kam, waren aus Deutschland stammende Luxusuhren nicht mehr als ein Nischenprodukt. Die begehrtesten Uhren im Hochpreissegment wurden in der Schweiz produziert. Seitdem die „Lange 1“ auf dem Markt ist, ist sie auch das Gesicht von A. Lange & Söhne. Jetzt gibt es von der Neuauflage des großen Klassikers ein technisch weiterentwickeltes Handaufzugskaliber, bei dem am unverwechselbaren Design der „Lange 1“ natürlich nichts verändert wurde. Der einzige äußere Hinweis auf eine Veränderung ist eine etwas schmalere Lünette, wodurch die Uhr bei gleichbleibendem Gehäusedurchmesser von 38,5 Millimetern großzügiger erscheint. Die „Lange 1“ ist in den klassischen Gehäuse-Zifferblatt-Varianten Gelbgold/Champagne, Rotgold/Argenté und Platin/Rhodié erhältlich.

Eine Uhr darf natürlich unter den Klassikern nicht fehlen – die „Submariner Date“ von Rolex. Seit 1953 ist sie die Referenz unter den Tauchuhren, ein unverzichtbares Instrument, mit dem genaue Tauchzeiten abgelesen und Dekompressionszeiten kontrolliert werden können. Wer nicht taucht, trägt sie trotzdem gerne, denn die Rolex „Submariner Date“ passt zu jedem Anlass und Outfit, sie ist immer angemessen und stilsicher. Lünette, Gehäuseboden und Triplock-Aufzugskrone sind hermetisch mit dem Gehäusemittelteil verschraubt und damit so dicht wie eine U-Boot-Luke. Die „Submariner Date“ wird seit Jahrzehnten als eine der besten Uhren gefeiert und ist der Inbegriff sportlicher Eleganz.

 

„Eine schöne Uhr zeigt die Zeit an, eine schöne Frau lässt sie vergessen.“

Maurice Chevalier, französischer Schauspieler und Chansonsänger

 

Von schlichtem und elegantem Design ist die „Portugieser“ von IWC. Dies hat man allerdings bei ihrer Vorstellung 1939 noch anders empfunden. Damals stach sie durch ihr für jene Zeit extrem großes Gehäuse von 41,5 Millimetern ins Auge. Das Gesicht der Uhr war ausgesprochen schlicht und legte den klaren Designcode der Linie bis heute fest. Ihre charakteristischen Merkmale wie Klarheit, Präzision und Größe treffen auch auf die aktuelle „Portugieser Automatic“ zu, die wie der Klassiker von 1939 daherkommt – versehen mit feinster Mechanik aus Schaffhausen, dem automatischen Manufakturkaliber 51011 mit Pellaton-Aufzug.

 

Fotos: TAG Heuer, Rolex Deutschland GmbH, IWC Schaffhausen, Audemars Piguet, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre