Türschlösser sind mit Glühbirnen gekoppelt. Das Licht im Haus geht an, sobald die Bewohner eintreten. Die Waschmaschine gibt ihrem Besitzer per App Bescheid, wenn das Waschmittel knapp wird und mit dem Tablet wird die Jalousie gesteuert: Das Internet der Dinge mischt die Elektronikbranche kräftig auf. Die Vernetzung aller möglichen Alltagsgegenstände soll das Leben einfacher machen. Die IFA 2015 zeigte, was künftig alles machbar ist und ließ die klassische Unterhaltungselektronik auf den ersten Blick in den Hintergrund rücken. Wir haben noch einmal ganz genau hingeschaut.

 

Samsung_Raumklang

Raumklang. Mit den Wireless- Audio-360-Modellen R5, R3 und R1 präsentiert Samsung drei neue klangstarke und elegant designte Multiroom-Lautsprecher mit faszinierendem 360-Grad-Sound, ab 199 Euro (R1).

Das Internet der Dinge gehörte zu den zentralen Messetrends, die deutlich machten: Elektrische Geräte sind nur dann zukunftsfähig, wenn sie ans Internet angeschlossen sind. Smartphones und Tablets dienen als Schaltzentralen für Waschmaschinen, Heizung, Rauchmelder & Co. Die Frage stellt sich: Ist der gute alte Fernseher ein Auslaufmodell? Die Antwort ist nicht ganz einfach. Die Branche klagt, aber jetzt steht das Weihnachtsgeschäft an und das gibt Hoffnung.

Fernsehgeräte mit geschwungenen Bildschirmen zählten im vergangenen Jahr zu den Stars der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Der Trend hat sich fortgesetzt, Variationen eingeschlossen. Aber ob Fernseher mit oder ohne Kurven, das Stichwort heißt in jedem Fall UHD. Die ultrahohe Auflösung mit acht Millionen Bildpunkten ist in den gehobenen TV-Klassen beinahe schon Standard. Doch die Modelle, die in Berlin gezeigt wurden, sind deutlich ausgereifter. UHD steht jetzt nicht mehr nur für mehr Pixel, sondern auch für schönere. Dies zeigt sich zum Beispiel bei den Farben: Das Meer ist so blau, dass man sofort hineinspringen und eine Erdbeere so rot, dass man am liebsten sofort hineinbeißen möchte. Zu verdanken hat man dies den Nanokristallen in den roten und grünen Farbfiltern der LCD-Bildschirme. Aber auch OLED-Bildschirme geben ein erweitertes Farbspektrum wieder und sorgen für ein farben-prächtiges Fernseherlebnis.

Philips_AmbiLux

Beinahe wie im Kino. Das revolutionäre Philips Ambilight Projektionssystem sprengt die Grenzen des Displays und bringt die Handlung auf dem Bildschirm auch auf die Wand hinter dem TV. Die extreme UHD-Bildqualität ermöglicht ein ultimativ-fesselndes Seherlebnis. Modell AmbiLux 65PUS8901 mit 65 Zoll, ab 3.499 Euro

 

Was nützt einem jedoch ein Fernseher, der ein ultrascharfes Bild hat, aber eine schlechte Tonqualität? Somit war auch das Hören ein ganz großes Thema und dabei ging es um cineastische Effekte mittels 3-D-Klang für das Heimkino: Hubschrauber, die durch das Wohnzimmer fliegen, verleihen dem Zuschauer das Gefühl, mittendrin zu sein. Die Spannung wird neben dem Sehen vor allem durch das 3-D-Hören erzeugt. Umgebungsgeräusche, Verkehrslärm und Stimmen erhalten ein natürliches Volumen und der Zuschauer hört nicht nur, sondern erlebt, was er sieht.

sony

Jetzt wird es bunt: Mit den neuen Audio-Produkten von Sony kann man nicht nur hören, dass Musik Spaß macht, sondern auch sehen. „h.ear on“ Bügelkopfhörer von Sony mit Headset-Funktion, ab 179,99 Euro und Walkman NW-A25HN,16 GB, ab 279,99 Euro.

Wenn man vom Hören spricht, sind Kopfhörer nicht weit. Die Nachfrage ist groß und der Trend heißt: mobiler Musikgenuss. Ganz gleich, ob man über ein Smartphone, einen MP3-Player oder einen Tablet-PC Musik hört, ein Kopfhörer gehört dazu. Die Produktvielfalt ist enorm und reicht vom „Ohrstöpsel“ bis zum Hightech-Headphone. Schmuckstücke sind sie mittlerweile alle. So hat man die Qual der Wahl und muss sich nicht nur zwischen Farben und Materialien entscheiden, sondern auch, ob es ein extra leichter Kopfhörer sein soll oder lieber doch In-Ear-Phones, die an die Ohrmuschel individuell angepasst werden. Da Kopfhörer heute eben nicht mehr nur in den eigenen vier Wänden getragen werden, vielmehr den Weg auf die Straße gefunden haben, gehören Noise-Cancellation-Funktionen zur Unterdrückung der Umfeld-Geräusche zum Stand der Entwicklung.

kuehlschrank

Alles im Blick. Die iQ500 Kühl-Gefrier-Kombination von Siemens verfügt über zwei Hochleistungskameras. Per Smartphone oder Tablet kann der Besitzer jetzt von unterwegs nachschauen, was sich aktuell im Kühlschrank befindet, Preis auf Anfrage.

Kommen wir zum großen Trendthema – jetzt und sicherlich auch in Zukunft: Elektrogeräte optimiert und smart. Das innovative Produktspektrum umfasst u. a. Herde, Kochfelder, Dampfgarer, Mikrowellengeräte, Kühlgeräte, Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen, Wäschetrockner und dazu die Elektro-Kleingeräte wie Kaffeevollautomaten sowie die sogenannten Wearables. Durchdesignte Elektro-Haus- und Kleingeräte sind heute Lifestyle. Und je mehr sie können, desto besser. Dabei gewinnen vernetzbare Anwendungen in Kombination mit smarten Hausgeräten an Bedeutung. Vielseitige Apps für Information, Bedienung oder auch Wartung und Ferndiagnose stehen zur Verfügung. In Kombination mit Tablet-PCs oder Smartphones können die smarten Hausgeräte gesteuert oder ihre Betriebszustände abgefragt werden. Darüber hinaus beinhalten die Systeme die Kommunikation einzelner Geräte untereinander. So „kommuniziert“ beispielsweise das Kochfeld mit dem Dunstabzug. Waschmaschinen der neuesten Generation sind mit intelligenten Dosiersystemen für Waschmittel ausgerüstet. Großes Potenzial wird außerdem von Fachleuten den sogenannten Wearables attestiert. Dazu gehören unter anderem Smartwatches, Fitness-Tracker und Smart Glasses. Wearables bringen das Internet direkt an den Körper und machen es für den User noch bequemer.

kaffeeautomat

Voller Genuss. Der EQ.9 Kaffeevollautomat von Siemens ist das neue Flaggschiff der EQ-Familie und gibt individuellen Vorlieben noch mehr Raum. Neu sind das Milchsystem mit vollautomatischer Dampfreinigung und integriertem Milchbehälter, das dualBean System mit zwei getrennten Mahlwerken und Bohnenbehältern sowie der baristaMode für exakte Feinaroma-Einstellung, ab 2.199 Euro.

„Bis 2020 werden die Deutschen rund 100 Millionen vernetzte Endgeräte nutzen – Smartphone und Tablet Computer nicht mitgerechnet“, prognostiziert Klaus Böhm, Media Director bei Deloitte. Zusammen mit dem Branchenverband Bitkom hat die Wirtschaftsberatungsgesellschaft vor der IFA eine neue Studie zur Entwicklung im Bereich der Unterhaltungselektronik herausgegeben. Für die Anbieter von Unterhaltungselektronik wirke sich die Vernetzung auch auf die Vermarktungsstrategien aus. „Das Internet der Dinge revolutioniert klassische Geschäftsmodelle“, so Böhm weiter. Neben den Produkten selbst rückten die damit verbundenen Dienste in den Vordergrund. Spannende Aussichten für die kommenden Monate und die IFA 2016. 

navi

Achtung Fahrzeug voraus! Die Kollisionswarner-Funktion der nüviCam von Garmin alarmiert bei zu dichtem Auffahren, ab 399 Euro. Verlässlicher Augenzeuge: Die Dash Cam 35, ebenfalls Garmin, zeichnet die Autofahrt in Full-HD-Qualität auf, ab 199 Euro.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Miele, Samsung, Sony Corporation (2), Garmin (2), Philips, Siemens (3)