Einmachen macht Spaß! Und nicht nur das: Es ist zudem noch praktisch, reduziert Lebensmittelabfälle und eignet sich toll als persönliches Geschenk aus der Küche. Die traditionelle Konservierungsform bietet jede Menge Möglichkeiten und erfreut sich heute wieder zunehmender Beliebtheit. Wir zeigen, wie Sie mit Spaß und Freude leckeres Obst und Gemüse richtig einmachen …

 

Den Herbst im Glas konservieren

Im Herbst gehen wir besonders gerne in den Garten und sammeln fleißig frische Früchte und Beeren oder statten dem nächsten Obstbauern einen Besuch ab. Es muss jedoch nicht alles sofort verspeist und verwertet werden – viele leckere Obstsorten eignen sich perfekt für die Zubereitung von Konfitüren und Gelees. Oder Sie kochen die Früchte als Ganzes einfach ein und können den Geschmack des Herbstes so auch in den übrigen Jahreszeiten genießen. Wir freuen uns auf leckere Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Brombeeren, Feigen, Orangen, Weintrauben, Quitten, Cranberrys und Aprikosen.

 

Einkochen oder Einmachen?

Das Einkochen und Einmachen hat eine lange Tradition. Schon Oma und Uroma standen in der Küche und haben saisonales Obst und Gemüse für spätere Zeiten haltbar gemacht. Das Einkochen als Konservierungsmethode wurde vor über 120 Jahren von dem deutschen Unternehmer Johann Weck erfunden, weshalb für die Zubereitungsart bis heute auch häufig das Synonym „Einwecken“ verwendet wird. Mit den bekannten „Einweckgläsern“ brachte Weck erstmals eine luftdichte Aufbewahrung für Lebensmittel auf den Markt, die man durch Einsatz eines Dichtgummis und eines Verschlussmechanismus aus Metall erreicht. Die Gläser im Oma-Design sind jedoch nicht nur funktional, sondern auch noch hübsch anzusehen und in Sachen Nachhaltigkeit unschlagbar. Einmachen ist jedoch nicht gleich Einkochen. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Verfahren. Egal ob Obst, Gemüse oder Fleisch: Beim traditionellen Einkochen werden die Zutaten direkt im Einkochglas locker aufeinander geschichtet und mit Wasser oder Gewürzwasser begossen. Die Gläser werden dann mit einem passenden Dichtungsring und einer Klammer oder einem Schraubverschluss verschlossen und in einem geschlossenen Topf bei 70 bis 100 Grad erhitzt.

einkochen

Stachelbeeren im EInmachglas

 

Beim Auskühlen der Gläser bildet sich ein Vakuum und sie verschließen luftdicht. Beim Einmachen werden die Zutaten pasteurisiert. Das bedeutet, dass alle Zutaten nach Rezept zubereitet werden, bevor man sie im noch heißen Zustand in die Gläser einfüllt. Die sogenannten Twist-off-Gläser werden per Schraubverschluss verschlossen und anschließend für einige Minuten auf den Kopf gestellt. Dadurch verteilt sich der Inhalt besser im Glas. Das Vakuum entsteht durch das Abkühlen der heißen Luft im Glas. Dieses Verfahren wird unter anderem für die Zubereitung von Marmeladen, Chutneys, Soßen und Gelees verwendet.

 

Hygiene ist das A und O

Sowohl beim Einmachen wie auch beim Einkochen gilt: Durch die Hitze, die auf die Lebensmittel einwirkt, werden alle Mikro-Organismen (Bakterien, Gärungskeime, Schimmelsporen) abgetötet. Das A und O beim Einmachen und Einkochen ist jedoch die hygienisch einwandfreie Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte. Dazu gehört auch das vorherige Sterilisieren der Gläser. Welche Sorte Gläser Sie nehmen, ist Geschmackssache und richtet sich außerdem danach, was Sie einmachen möchten. Gläser, Deckel und Gummis werden zuerst durchgespült und anschließend in einen großen Topf mit Wasser und einem Schuss Essig gegeben. Das Wasser sollte so hoch sein, dass der Inhalt bedeckt ist. Nun das Wasser aufkochen und etwa zehn Minuten köcheln lassen. Am besten schnappt man sich anschließend eine Küchenzange und fischt den Inhalt vorsichtig aus dem Wasser. Stellen Sie die Gläser nun kopfüber auf ein frisch gewaschenes, heiß gebügeltes und dadurch keimfreies Geschirrtuch. Fertig! Hält man sich an die Hygiene-Vorgaben und kontrolliert später beim Einmachen oder Einkochen die Temperatur mit einem Thermometer, ist der Rest ganz einfach. Die Lebensmittel sind nun zwischen sechs Monaten und zwei Jahren haltbar. Guten Appetit!

 

Homemade! Das Goldene von GU Rezepte zum Einmachen und Selbermachen, 352 Seiten, Hardcover 15,00 €, ISBN: 978-3-8338-4001-2

Homemade! Das Goldene von GU Rezepte zum Einmachen und Selbermachen, 352 Seiten, Hardcover 15,00 €, ISBN: 978-3-8338-4001-2

EMPFEHLUNG: Am besten schmeckt es hausgemacht, das hat sich längst herumgesprochen. Haben Sie nicht auch Lust auf würzige Dips, fruchtige Konfitüren, feines Konfekt oder herzhaft-deftige Pasteten? Dann müssen Sie nicht unzählige Kochbücher wälzen, denn das Beste zum Selbermachen gibt es jetzt in einem Buch: Homemade! Das Goldene von GU. Hier finden Sie über 320 Rezepte für all die Köstlichkeiten, die aus der eigenen Küche noch besser schmecken – von Gelee und Kompott über Pralinen und Kuchen im Glas bis hin zu pikant Eingelegtem, Saucen und Terrinen. Selbermachen macht dreifach Freude: Man weiß, was man isst, kann seine Lieblingsprodukte über die Saison retten und schafft sich außerdem einen exklusiven Vorrat, den es so nirgendwo zu kaufen gibt. Und auch, wer aus reiner Selbstmachlaune räuchern oder beizen möchte oder einfach Lust hat, Joghurt, Quark und Nudeln einmal selbst herzustellen, findet in Homemade! die besten Anregungen. Genießen Sie eine prall gefüllte Rezepte-Vorratskammer.


Unser Lieblingsrezept

Feigenkonfitüre mit Mandeln

feigenmarmeladeRezept aus „Homemade!“
Feigenkonfitüre mit Mandeln, Seite 54

Für 4 Gläser (je 250 ml)
Zubereitungszeit ca. 45 Min.
Kochzeit 25 Min.
pro Glas 460 kcal
Haltbarkeit 8 Monate

Zutaten: 1 kg frische Feigen 1 Bio-Zitrone 2 EL Akazienhonig 200 g brauner Zucker 50 g Mandelstifte 1 EL Amaretto (Mandellikör) Außerdem: 4 Twist-off-Gläser (sterilisiert

1. Die Feigen vorsichtig mit Küchenpapier abtupfen, halbieren und klein würfeln. Die Zitrone heiß waschen, trockentupfen und die Schale abreiben, den Saft auspressen.

2. Zitronensaft und -schale mit den Feigen, Akazienhonig und Zucker in einem Topf gut vermischen. Die Mandelstifte in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten.

3. Die Feigenmischung unter Rühren aufkochen und bei mittlerer Hitze unter Rühren ca. 25 Min. sanft kochen lassen. Die Gelierprobe nicht vergessen. Die Mandelstifte und nach Belieben Amaretto unter-rühren. Die Konfitüre in die vorbereiteten Gläser füllen und verschließen.

TAUSCH-TIPP: Für eine Feigen-Trauben-Konfitüre 500 g frische Feigen waschen, halbieren und klein würfeln. 750 g kernlose weiße Trauben waschen und von den Stielen zupfen. Trauben mit dem Pürierstab grob zerkleinern. Feigen, 125 ml Marsala und 500 g Gelierzucker 1 : 1 unterrühren. Kurz aufkochen und 4 Min. kochen lassen. Gelierprobe nicht vergessen. Konfitüre in 4 Gläser füllen und gut verschließen.

 

Fotos: Gräfe und Unzer, Michael Brauner/Gräfe und Unzer, P. M. J. Rothe (2)